Martin Rubin (55, 239 Länderspiele, Trainer Wacker Thun): Der Start gegen Schweden ist extrem schwierig, fast schon unmöglich. Die Polen befinden sich im Umbruch, die sind sicher schlagbar. Slowenien ist eine super Mannschaft, allerdings etwas inkonstant. Wenn die Schweiz gut startet und einen gewissen Flow findet, geht da vielleicht etwas. Dank der taktischen Variante mit dem siebten Feldspieler könnte die Nati tatsächlich einen Grossen überraschen. Speziell, weil Andy Schmid da jeweils die richtigen Entscheidungen trifft. Zudem ist unsere Mannschaft inzwischen sehr ausgeglichen besetzt.
Nati als Sympathieträgerin
Karin Weigelt (35, 127 Länderspiele, Leiterin Handball-Akademie Cham): Die Nati kann in Schweden befreit und ohne grossen Druck aufspielen. Am Yellow Cup ist die Mannschaft mit viel Selbstvertrauen aufgetreten. Im Angriff war die Last auf viele Schultern verteilt. Gerade, wenn Andy Schmid mal nicht auf dem Feld stand. Gespannt bin ich an der EM auf unsere Defensive, die mich in Winterthur mit den drei physisch starken Kreisläufern Röthlisberger, Meister und Milosevic sowie Goalie Portner überzeugt hat. Neben den nackten Resultaten soll die Nati auch als Sympathieträgerin den Handballsport gut verkaufen.
Euphorie ist erkennbar
Carlos Lima (49, 181 Länderspiele, SRF-Experte, Trainer Spono Eagles): Die Schweden sind zum Turnierstart natürlich ein ganz anderes Kaliber als die Gegner aus der Vorbereitung. Sollte es da wirklich eine Niederlage geben, darf und wird die Nati deswegen aber nicht auseinanderbrechen. Wir haben eine eingeschworene Truppe. Im Team ist eine Euphorie erkennbar, die es auszunutzen gilt. Dass es für fast alle Schweizer das erste grosse Turnier ist, sehe ich nicht als Nachteil. Schliesslich sind sich unsere Schlüsselspieler grosse Bühnen und grosse Namen aus dem Liga-Alltag gewohnt.
Manuel Liniger (38, 214 Länderspiele, SRF-Experte): An einem wirklich guten Tag traue ich es der Nati zu, jeden Gegner in dieser Gruppe zu schlagen. Der Spielplan kommt der Schweiz entgegen: Schweden ist am Freitag vor 12 000 eigenen Fans unter Druck und noch nicht im Turnier drin. Dann kommt Polen, wo die Nati in der Favoritenrolle ist. Läuft alles nach Papierform, so kommt es dann zu einem Endspiel um den zweiten Gruppenplatz, in dem die Slowenen mehr zu verlieren haben als die Schweizer. Unsere Mannschaft hat die taktische Variante mit dem zusätzlichen Feldspieler wirklich perfektioniert. Zusammen mit der stabilen Deckung und dem schnellen Umschaltspiel kann sie jedes Team nervös machen.
Freitag, 10.1. Schweden - Schweiz (20.30 Uhr, TV 24)
Sonntag, 12.1. Schweiz - Polen (16 Uhr, SRF 2)
Dienstag, 14.1. Schweiz - Slowenien (18.15 Uhr, SRF 2)
Die beiden Gruppenersten qualifizieren sich für die Hauptrunde in Malmö.
Freitag, 10.1. Schweden - Schweiz (20.30 Uhr, TV 24)
Sonntag, 12.1. Schweiz - Polen (16 Uhr, SRF 2)
Dienstag, 14.1. Schweiz - Slowenien (18.15 Uhr, SRF 2)
Die beiden Gruppenersten qualifizieren sich für die Hauptrunde in Malmö.