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Wacker fordert die Kadetten
Reiz-Duell im Handball-Cupfinal

Am Sonntag wird im Cupfinal die bitterste Rivalität des Schweizer Handballs fortgesetzt. Zwei Spieler erklären, wieso es zwischen Schaffhausen und Thun so heftig knallt.
Publiziert: 15.03.2019 um 15:23 Uhr
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Am Sonntag kommts wieder zum Klassiker zwischen Thun und Schaffhausen.
Foto: Keystone
Christian Müller

Ihr Duell prägte das letzte Jahrzehnt des Schweizer Handballs: Seit 2010 gingen alle Meistertitel entweder an die Kadetten Schaffhausen (sieben) oder an Wacker Thun (zwei). Auch im Cup gaben die beiden Teams mit je drei Titel den Ton an.

Nun kommts am Sonntag (16.30 Uhr, SRF-Livestream) im Cupfinal zur Neuauflage dieses Reizduells. Eine Rivalität, die nicht nur von den vielen ­Trophäen, sondern auch von zahlreichen Scharmützeln auf dem Feld lebt. «Gegen Wacker herrscht immer eine hitzige Atmosphäre», sagt Nati-Captain Luka Maros, der seit 2015 in Schaffhausen spielt. «Es wird mehr provoziert und härter zugelangt als gegen andere Top-Teams.»

Doch woher kommt diese ­Rivalität? Thuns Reto Friedli nennt einen historischen Grund: «Die Kadetten waren jahrelang der Platzhirsch im Schweizer Handball. Als wir 2012 den Cup und ein Jahr später das Double holten, hat das den Schaffhausern überhaupt nicht gepasst.» Zudem hätten auch die unterschiedlichen Zusammensetzungen der Mannschaften stetig für Zündstoff gesorgt: Hier die Profi-Truppe aus Schaffhausen, da die «Giälä» aus dem Berner Oberland. «Wir leben von unseren ­Emotionen und unserem Teamgeist. Nur so sind wir erfolgreich», sagt Friedli. Er selbst pflegte jahrelange Privat-­Fehden mit den ehemaligen Kadetten-Spielern Peter Kukucka und Johan Koch.

Und wer teilt von den ­aktuellen Spielern am meisten aus? «Die Huwyler-Brüder ­(Simon und Stefan) packen bei Wacker schon gerne zu. Es ist aber alles im Rahmen», sagt der Schaffhauser Maros. Auf der anderen Seite fällts Friedli schwer, einen der Kadetten ­herauszupicken: «Es sind fast alles Zwei-Meter-Männer mit einem grossen Bizeps.»

Bizeps hin, Provokationen her: Entschieden wird auch dieser Cup­final über die handballerische Leistung. Und da hinterliess Wacker mit fünf Niederlagen in Serie 
bis zum gestrigen Sieg in Aarau keinen sattelfesten Eindruck. Friedli nimmts gelassen: «Es gibt Leute, die sprechen von einer Krise. Wir haben aber mit Otmar, Kriens und Bern drei Brocken aus dem Cup geworfen und stehen zu Recht im Final.»

Dass dieser Final in Bern stattfindet und Rotweiss Thun am gleichen Nachmittag gegen Nottwil um den Titel bei den Frauen kämpft, werten Maros und Friedli als Vorteil für Wacker. Aber Friedli betont: «Handball müssen wir immer noch selbst spielen.»

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