Spätestens seit dem begeisternden Auftritt vor knapp zwei Monaten an der WM in Ägypten erlebt unsere Handball-Nati einen enormen Aufschwung. Eine Leistung wie am Donnerstag in der EM-Quali beim 32:19 gegen Finnland wird inzwischen als Pflichtsieg verbucht. Das war nicht immer so, soll aber so bleiben.
Nur, wie können die Erfolge der jetzigen Nati-Generation um Andy Schmid, Alen Milosevic und Nikola Portner auch nachhaltig genutzt werden? Bestes Beispiel zur Nachahmung ist Dänemark. Trotz nur knapp sechs Millionen Einwohnern bringt kein anderes Land so viele Stars hervor wie der amtierende Weltmeister und Olympiasieger.
Zugpferd und Aushängeschild sind die Erfolge der Nationalteams bei den Frauen und den Männern, dank denen der Handball in Dänemark omnipräsent ist. Zudem kommen Kinder schon früh mit der Sportart in Berührung und wollen den einheimischen Stars nacheifern. Dänemarks Handball ist ein Beispiel dafür, dass «ohne Breite keine Spitze» mehr als nur eine Floskel ist. Schliesslich schaffen es nur 0,01 Prozent aller Handballer einmal zum Nationalspieler.
In der Schweiz bewegen sich die Resultate der Nati zwar auf einem anderen Niveau als in Dänemark. An Vorbildern mangelt es unserem Nachwuchs aber nicht. Und dank der Trainings-App «Learn Handball» erhalten die Kinder nun Anschauungsunterricht von Stars wie Andy Schmid, dem Deutschen Uwe Gensheimer oder Norwegen-Star Sander Sagosen.
App ist für Schweizer Vereine gratis
Lanciert wurde das Projekt von Schmids ehemaligen Teamkollegen bei den Rhein-Neckar Löwen, dem Norweger Bjarte Myrhol. Schweizer Klubs stehen die 600 Übungsvideos von «Learn Handball» dank der Mobiliar gratis zur Verfügung. 1000 User nutzen das Angebot bereits.
Als Einführung können die Vereine Onlinemeetings buchen, bei denen auch ein Andy Schmid gerne sein Wissen weitergibt. «Das Angebot ist als Unterstützung unserer Junioren-Trainer gedacht. Die App kann natürlich kein Trainer-Diplom ersetzen», erklärt der Nati-Star, der in Zusammenarbeit mit dem Schweizer Handballverband den ehrenamtlichen Coaches unter die Arme greifen möchte.
«Es geht hauptsächlich darum, den Kinderhandball bei den 6- bis 14-Jährigen zu fördern», so Schmid. Besonders beliebt ist bei den Kindern die Sektion mit den zehn besten Tipps und Tricks der Handball-Superstars. Schmids berühmtes Kreis-Anspiel über den Kopf des Gegenspielers ist dort natürlich auch zu finden. Eine Aktion, die die Nati auch am Sonntag gegen Finnland wieder zum Sieg führen soll.