Lange dürfen die krassen Aussenseiterinnen aus der Schweiz sogar auf den ersten Sieg im sechsten Duell mit den Ungarinnen hoffen. Vom 0:1 bis zum 24:25 knapp zehn Minuten vor Schluss liegen sie nie im Rückstand.
Die Wende zum Schlechten folgt in einer zweiminütigen Unterzahl, als die Schweizerinnen ohne Goalie drei «idiotische Fehler» begehen, wie dies Coach Martin Albertsen im folgenden Timeout deutlich benannte. Die WM-Zehnten erzielten vier Tore in Folge vom 23:24 zum 27:24. Darauf finden die Schweizerinnen keine Antwort mehr.
«Wir haben vier katastrophale Minuten mit fünf technischen Fehlern, das ist tödlich gegen so eine Mannschaft», sagt Albertsen nach dem Spiel. Lobende Worte findet er vor allem für die beiden 17-jährigen Mia Emmenegger und Nuria Bucher, die je fünfmal treffen: «Ich bin begeistert, wie sie gegen eine Top-Torfrau die Bälle reinhauen.»
Vor allem in der ersten Hälfte zeigt das Team des dänischen Trainers Albertsen eine nahezu perfekte Leistung. Zeitweise liegen die Schweizerinnen mit drei Treffern in Führung (5:2, 13:10, 14:11). Am Ende brechen ihnen technische Fehler, als sie ohne Goalie spielen, das Genick. Sie ermöglichen den Ungarinnen zu viele Treffer ins leere Tor. Zweiter Gegner ist am Sonntag das noch stärker einzustufende Norwegen, die aktuellen Welt- und Europameisterinnen. (SDA/cmü)