Es ist geschafft! Die Schweizer Nati spielt im Januar 2020 an der Handball-Europameisterschaft in Österreich, Norwegen und Schweden. «Wir haben so lange daraufhin gearbeitet. Es ist noch nicht realisierbar», sagt Nati-Trainer Michael Suter unmittelbar nachdem die Quali feststeht.
Der letzte Schritt an die erste Endrunde seit der Heim-EM 2006 ist allerdings ein harziger. Höchstens mit vier Toren hätten die Schweizer in Serbien verlieren dürfen, um die Qualifikation aus eigener Kraft auf sicher zu haben. Nach gut 45 Minuten liegen sie in Novi Sad mit genau jenem 24:29 zurück, mit welchem sie das Heimspiel gegen Serbien gewonnen hatten.
Das grosse Manko liegt wie schon am Mittwoch gegen Kroatien in der Defensive. Im Mittelblock wird der verletzte Samuel Röthlisberger erneut schmerzlich vermisst. Zudem bekommen die beiden Keeper Portner und Bringolf kaum einen Ball zu fassen. Offensiv geht die taktische Variante mit dem siebten Feldspieler zu selten auf, sodass die Serben regelmässig ins verwaiste Schweizer Tor treffen.
Mit dem Messer am Hals bäumt sich die Nati in der Schlussphase aber auf, gewinnt in der Deckung plötzlich wichtige Bälle und sichert sich mit der 31:32-Niederlage das EM-Ticket. «Die jungen Spieler haben in dieser wichtigen Phase Verantwortung übernommen. Das beweist, welchen Prozess die Mannschaft durchlaufen hat», lobt Teamleader Andy Schmid. Der 35-Jährige vergoldet sich damit seinen Karriere-Herbst: «Für mich ist diese EM-Teilnahme extrem wichtig. Schliesslich spielen im Januar jeweils die besten Spieler der Welt und zu diesen möchte ich mich dazuzählen. Es ist eine extreme Erleichterung für meine Karriere. Ich werde diesen Moment nie vergessen.»
Und Nati-Trainer Suter bilanziert: «Es war mein Auftrag, es an die EM 2020 zu schaffen. Die Quali soll den Schweizer Handball weiterbringen.» Fast noch mehr freue ihn aber die Begeisterung: «Plötzlich wird um TV-Rechte gekämpft, wir haben volle Hallen in Zug und Schaffhausen. Wir werden wieder wahrgenommen und wertgeschätzt. So machen wir weiter.»