Ein Auswärtsspiel vor 5000 fanatischen bosnischen Fans ist auch für Handball-Grossmächte kein Zuckerschlecken. Für die junge Schweizer Nati ohne Superstar Andy Schmid ist diese Aufgabe (noch) eine Nummer zu gross.
Wie schon im Hinspiel am Mittwoch ist Bosnien-Herzegowina nicht die bessere, aber die erfahrenere und abgezocktere Mannschaft.
Die Schweizer Leistung lässt sich mit «hinten hui, vorne pfui» zusammenfassen. Die Deckung steht solide und Goalie Portner beweist wie schon in der gesamten WM-Quali, welchen Leistungssprung er seit seinem Wechsel nach Frankreich gemacht hat.
«Auf die Defensive bin ich über alle vier Qualispiele gesehen wirklich stolz», sagt Nati-Trainer Michael Suter. «Verteidigung und Torhüter werden auch in Zukunft das Fundament dieses Teams sein.»
Im Angriff fehlt es hingegen an Ideen und Kaltblütigkeit. Der bosnische Bundesliga-Goalie Buric spielt immer dann den Spielverderber, wenn die Schweizer doch einmal eine Lösung gegen die 6:0-Verteidigung finden.
«Wir lassen vom Flügel und vom Kreis acht hundertprozentige Chancen liegen. Das reicht international natürlich nicht», resümiert Suter.
Die Nati wird damit hinter Bosnien Gruppenzweite und qualifiziert sich nicht für die WM-Barrage. Sie wird im Herbst in der EM-Qualifikation einen neuen Anlauf nehmen müssen, um den ersten zählbaren Erfolg unter Trainer Michael Suter einzufahren. (cmü)