Körperlich arbeiten. Mit blossen Händen. Das ist sein Ding. Ein Job im Büro? Für Landschaftsgärtner Simon Huwyler beinahe unvorstellbar.
Für seinen Beruf braucht der 26-Jährige aber nicht nur pure Muskelkraft, sondern auch Köpfchen. Er ist beispielsweise für Vorgärten bei neu erbauten Häusern zuständig. «Da arbeitet man aber nicht einfach nach einem Plan, sondern muss auch kreativ sein und kann seine Ideen einbringen», sagt Huwyler. «Das gefällt mir sehr.»
Der ambitionierte Aargauer weiss schon früh, was er will: «Mein Traumjob war entweder Forstwart oder Landschaftsgärtner. Hauptsache draussen in der Natur.» Doch sportlich gilt sein Augenmerk bereits in jungen Jahren dem Handball.
Das Bruder-Duell mit Stefan spornt Simon an
Er und Bruder Stefan zeigen schon früh ihr aussergewöhnliches Talent für Handball, kommen in die Regionalauswahl und gehen in die ortsansässige Sportschule. Dann gehts schnell: «Als Stefan 18 und ich 20 Jahre alt waren, bildeten wir die Abwehrkette in der ersten Mannschaft des TV Endingen. Das hat riesig Spass gemacht.» Stefan spielt mittlerweile bei Ligakonkurrent Wacker Thun. Der innigen Freundschaft schadet das aber nicht, im Gegenteil. «Klar, wenn wir gegeneinander spielen, will jeder von uns gewinnen. Aber neben dem Platz sind wir noch dickere Freunde geworden. Dass Stefan den Sprung zu Wacker und auch in die Nati geschafft hat, macht mich nicht eifersüchtig, sondern stolz», sagt Simon.
Seit seiner Lehrzeit arbeitet er im gleichen Betrieb in Langnau AG, zuerst 90 Prozent, schraubt dann runter auf 60 Prozent. «Das war sehr wichtig für meine Handball-Karriere, ansonsten hätte ich die Doppelbelastung wohl nicht ertragen.»
Oft helfe ihm die Arbeit sogar, Abstand von Spielen zu gewinnen. «Ich kann Niederlagen schlecht verarbeiten, im Betrieb ist der Handball aber kein grosses Thema. Das nutze ich aus, um abzuschalten.»
Was gefällt Huwyler weniger gut an seinem Job? «Nur zwei Dinge: Wenn das Wetter nicht mitspielt und dass ich immer um eine exakte Uhrzeit Feierabend machen muss, weil ich ja ins Handball-Training gehe – das kann ganz schön stressig sein!»