Den Vergleich zwischen den traditionellen Schokoladen-Länder Schweiz und Belgien gabs auf dem Handball-Feld bisher 15 Mal. Alle 15 Schoggi-Duelle hat unsere Nati gewonnen – zuletzt 2008 in der WM-Quali. Damit diese makellose Bilanz erhalten bleibt, muss sich Michael Suters Team heute in Leuven (20.10 Uhr, TV24) und am Sonntag in Schaffhausen zwei Mal von ihrer Schokoladenseite präsentieren.
Doch was genau ist die Schokoladenseite unserer Nati? Die Team-Chemie gehört offensichtlich dazu. «Ich geniesse es, mal wieder Schweizerdeutsch zu sprechen», lacht Lukas von Deschwanden, der seine Tore normalerweise für Stuttgart in der Bundesliga schiesst. Und sein ehemaliger Thuner Teamkollege Nicolas Raemy fügt an: «Die Schokoladenseite ist, dass Uri mir dank einer verlorenen Wette nach jedem Essen Kaffee servieren muss.» Uri, so wird von Deschwanden aufgrund seines Herkunfts-Kantons im Handball-Umfeld seit Jahren genannt.
Bei der Suche nach den Nati-Schokoladenseiten auf dem Platz geben sich die beiden bedeckt. Von Deschwanden: «Im Vergleich zum Verein agieren wir mit der Nati häufiger mit dem siebten Feldspieler im Angriff. Aber ob das wirklich unsere Schoggiseite ist?» Und Kollege Raemy meint: «Der Trainer fordert ja immer, dass wir alles besser als perfekt machen.»
Nati-Coach Suter weiss, wieso er von seinen Schützlingen stets das Maximum verlangt. Schliesslich haben die Belgier zuletzt Serbien einen Punkt abgetrotzt und verloren in der letzten EM-Quali nur mit einem Tor gegen Frankreich. «Sie schalten rasch von Verteidigung auf Angriff um und spielen ebenfalls oft Sieben gegen Sechs», erklärt von Deschwanden, der im Videostudium einen ersten Eindruck von den belgischen Schokoladenseiten erhalten hat.
Bleibt da wenigstens neben dem Feld Platz für Nati-Spieler mit einem Schoggi-Job? «Die Älteren haben es lockerer, weil sie kein Ämtli haben und nicht beim Tore-Aufbauen helfen müssen.» Von Deschwanden und Raemy wissen, wovon sie sprechen: Mit 29 bzw. 27 Jahren gehören sie in der noch immer jungen Nati inzwischen auch zu jenen mit einem Schoggi-Job.