Noch ein Sieg bis zum Handball-Coup
Nati-Girls träumen vom EM-Märchen

Dank zweier sensationeller Siege über die Ukraine ist die erstmalige EM-Quali einer Schweizer Frauen-Handball-Nati zum Greifen nah. Mit einem Sieg über Kroatien – vor eigenen Fans in Sursee LU.
Publiziert: 29.03.2018 um 09:57 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 22:05 Uhr
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Nati-Trainer Martin Albertsen ist nach zwei Spielen ungeschlagen.
Foto: foto-net / Alexander Wagner
Marc Ribolla

So ausgelassen jubeln wie letzten Sonntag in Kiew sieht man die Schweizer Handball-Frauen selten. Zwei Nati-Siege in Serie gabs zuletzt vor knapp fünfeinhalb Jahren. Dank dem sensationellen 22:21 in der Ukraine und dem 21:15 daheim letzte Woche dürfen die Spielerinnen vom historischen Coup träumen.

Die erste EM-Teilnahme ist in Reichweite gerückt. Ein Sieg im Heimmatch gegen Kroatien (30. Mai, in Sursee) genügt dazu. Grossen Anteil an den Triumphen über die Ukraine hat die junge Fraktion um die erst 17-jährige Daphne Gautschi (Metz) und die 19-jährige Xenia Hodel (Spono Eagles), die beide je fünf Goals werfen.

«Wir haben immer an uns geglaubt»

Für beide kommen die Siege unerwartet, umso grösser die Freude. Gautschi: «Nach dem ersten Sieg waren wir noch ungläubig, dass wir wirklich gewonnen haben. Es ist unglaublich, dass wir es ein zweites Mal geschafft haben. Wir haben trotz Rückständen immer an uns geglaubt.»

Ähnlich erlebt es Rückraumspielerin Hodel: «Wir waren total begeistert, aber auch überrascht. Nach dem Matchende ist vor allem der Druck von den älteren Spielerinnen abgefallen. Endlich haben wir in einem wichtigen Match reüssiert.»

Albertsen als Trainer ungeschlagen

Einen grossen Anteil an der guten EM-Quali-Ausgangslage hat Nati-Coach Martin Albertsen, der Däne ist erst seit Februar im Amt und hat von Landsmann Jesper Holmris übernommen. Wie hat er den Schweizerinnen das Sieges-Gen eingeimpft?

«Beide Trainer sind verschieden, setzen andere Inputs im Training. Albertsen hat aber eine andere Wortwahl und lässt uns anders spielen. Während Jesper eher auf ein offenes Deckungsspiel und Schnelligkeit setzte, lässt uns Martin ein aggressives 6:0 spielen», sagt Hodel.

Der noch ungeschlagene Nati-Trainer Albertsen macht das Team auch mental stark. Gautschi erzählt: «Schon im 1. Training sagte er zu uns: 'Ihr könnt es packen, ich sehe alles super Spielerinnen'» Mit dem gestiegenen Selbstvertrauen und der guten Mischung aus Routiniers und Jungen rechnet sich die Nati gute Chancen aus gegen Kroatien.

«Ich sehe realistische Chancen auf einen Sieg, die Vorfreude ist riesig. Wir hatten auswärts keinen guten Match», sagt Hodel. Im September gabs ein 28:32 in Zagreb. «Wir packten unsere Torchancen nicht. Jetzt wissen wir, dass wir gewinnen müssen. Ich bin gespannt auf das Duell.»

Das sagt Nati-Coach Martin Albertsen

Wie schätzen Sie die beiden Siege gegen die Ukraine ein?
Diese Woche war für den Schweizer Frauenhandball enorm wichtig. Die Mannschaft hat in den beiden Spielen an sich und an ihre Stärken geglaubt und zwei sehr wertvolle Siege eingefahren. Diese Erfolge sind ein Signal, dass die Frauen-Nationalmannschaft in nächster Zeit etwas vor hat.

Was ist Ihr «Rezept», um die Schweiz erstmals an eine EM zu bringen?
Wir müssen dazu den momentanen Fokus behalten und unser Erfolgskonzept weiter umsetzen. Wir werden uns maximal auf den jeweiligen Gegner vorbereiten und dann in jeder Sekunde des Spiels kämpfen. Damit gegen den grossen Favoriten aus Kroatien ein Sieg möglich wird, braucht es aber auch die Unterstützung der Fans. Die ganze Schweiz muss an uns glauben und hinter uns stehen. Wir sind in diesem entscheidenden Spiel der klare Underdog, aber wir werden alles versuchen, um die sehr starke und erfahrene kroatische Mannschaft zu schlagen und die Sensation zu schaffen.

Wie schätzen Sie das Potenzial des Frauenhandballs in der Schweiz ein?
Ich sehe gute Möglichkeiten. Wir haben einen guten Mix aus erfahrenen Spielerinnen und jungen Talenten. Unsere hoffnungsvollen Spielerinnen müssen in ihren Entwicklungen nun auf die nächsten Schritte vorbereitet werden. Sowohl in ihren Vereinen, als auch in der Nationalmannschaft. Die Siege gegen die Ukraine waren ein Signal und ein wichtiges Zeichen für alle. Wir haben damit einen ersten grossen Schritt gemacht. Das soll aber noch lange nicht das Ende des Wegs sein.

Wie schätzen Sie die beiden Siege gegen die Ukraine ein?
Diese Woche war für den Schweizer Frauenhandball enorm wichtig. Die Mannschaft hat in den beiden Spielen an sich und an ihre Stärken geglaubt und zwei sehr wertvolle Siege eingefahren. Diese Erfolge sind ein Signal, dass die Frauen-Nationalmannschaft in nächster Zeit etwas vor hat.

Was ist Ihr «Rezept», um die Schweiz erstmals an eine EM zu bringen?
Wir müssen dazu den momentanen Fokus behalten und unser Erfolgskonzept weiter umsetzen. Wir werden uns maximal auf den jeweiligen Gegner vorbereiten und dann in jeder Sekunde des Spiels kämpfen. Damit gegen den grossen Favoriten aus Kroatien ein Sieg möglich wird, braucht es aber auch die Unterstützung der Fans. Die ganze Schweiz muss an uns glauben und hinter uns stehen. Wir sind in diesem entscheidenden Spiel der klare Underdog, aber wir werden alles versuchen, um die sehr starke und erfahrene kroatische Mannschaft zu schlagen und die Sensation zu schaffen.

Wie schätzen Sie das Potenzial des Frauenhandballs in der Schweiz ein?
Ich sehe gute Möglichkeiten. Wir haben einen guten Mix aus erfahrenen Spielerinnen und jungen Talenten. Unsere hoffnungsvollen Spielerinnen müssen in ihren Entwicklungen nun auf die nächsten Schritte vorbereitet werden. Sowohl in ihren Vereinen, als auch in der Nationalmannschaft. Die Siege gegen die Ukraine waren ein Signal und ein wichtiges Zeichen für alle. Wir haben damit einen ersten grossen Schritt gemacht. Das soll aber noch lange nicht das Ende des Wegs sein.

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