Die Handball-Nati surft auf einer Erfolgswelle. Dies ist nicht nur an den Resultaten sondern auch am Fan-Aufmarsch abzulesen. Am Sonntagnachmittag ist die Schaffhauser BBC Arena erstmals bei einem Länderspiel ausverkauft. «Ich habe diese Halle noch nie so gesehen. Sie ist ja doch noch ganz schön», scherzt Nati-Spieler Nicolas Raemy nach dem Spiel.
Die 3500 Zuschauer kommen nur während den ersten 20 Minuten in den Genuss eines ausgeglichenen Spiels. Dann lassen die Schweizer ihre Muskeln spielen und überrennen die Belgier im wahrsten Sinn des Worts. Im Vergleich zum Auswärtsspiel letzten Mittwoch ziehen die Schweizer diese Pace bis zum Schlusspfiff durch. Angeführt von den beiden Topskorern Marvin Lier (9 Tore) und Andy Schmid (8) bleibt angesichts der Überlegenheit gar Platz für handballerische Kabinettstückchen. «Die Fans sind aus der ganzen Schweiz angereist. Wir wollten ihnen etwas zurückgeben», sagt Nati-Trainer Michael Suter.
EM-Ticket ist griffbereit
Die Aussichten auf die erste EM-Teilnahme seit 2006 sind dank des 36:22-Erfolgs rosig: Holt die Nati aus den letzten beiden Qualifikationsspielen gegen Kroatien und Serbien im Juni mindestens einen Punkt, dann reist sie im Januar 2020 sicher ans Turnier in Österreich, Norwegen und Schweden. Verliert die Schweiz zwei Mal, beginnt das grosse Rechnen. Neben den beiden Gruppenersten lösen nämlich auch die vier besten der acht Gruppendritten das EM-Ticket.
Für Trainer Suter beginnt schon am Sonntagabend die Vorbereitung auf die beiden Entscheidungsspiele: «Sowohl Kroatien als auch Serbien sind gegen uns immer noch in der Favoritenrolle. Aber wir haben zuletzt mit Norwegen und Deutschland schon anderen Favoriten ein Bein gestellt.» (cmü)