In der Frauen-Nati ist vor der am Freitag beginnenden WM-Qualifikation eine Aufbruchstimmung zu spüren. Treibende Kraft dahinter ist Trainer Martin Albertsen, der seit seinem Amtsantritt im Februar mit den beiden Siegen gegen die stärker eingestuften Ukrainerinnen bereits ein erstes Ausrufezeichen gesetzt hat.
Dabei ist das Amt des Nati-Coaches für den Dänen nur ein Teilzeit-Job: Der 44-Jährige steht seit 2014 beim deutschen Spitzenklub Bietigheim (Meister 2017, Vize 2018) an der Seitenlinie. Wie meistert er den Spagat zwischen Profiklub und Nationalteam? «Rein handballerisch ist das kein Problem. Aber mental und körperlich ist es eine grosse Herausforderung für mich. Ich muss regelmässig meine Komfortzone verlassen», sagt Albertsen.
Diese Komfortzone verlassen, genau das fordert er auch von seinen Spielerinnen. «Ich will mit der Nati trainieren wie mit einem Profiteam. Bezüglich Kondition, mentaler Einstellung und Druck bedeutet das eine riesige Umstellung für meine Spielerinnen», erklärt der Ex-Profi.
«Spielerinnen sind hin und wieder frustriert»
Profi zu sein, ist für Albertsen keine Frage des Geldes, sondern eine des Glaubens. «Denken wir immer, wir seien schlechter als die anderen, schaffen wir nie eine Gewinner-Kultur.» Seine Forderungen sind klar: Mehr trainieren, weniger Party. Damit eckt der Nati-Trainer manchmal an. «Klar gab es Widerstände. Die Spielerinnen sind auch hin und wieder frustriert. Ich kann und will aber nicht immer der nette Trainer sein.»
Die Vorbereitung für die drei Quali-Spiele sei für die blutjunge Nati (Altersschnitt 21) ein «Wettlauf gegen die Zeit», so Albertsen. «Viele Spielerinnen sind nicht in Wettkampf-Form zur Nationalmannschaft gekommen.» Damit meint er auch die Top-Talente Daphne Gautschi (18, Metz) und Xenia Hodel (20, Leverkusen), die bei ihren Klubs noch nicht wie gewünscht zum Zug kommen, im Nati-Rückraum aber schon viel Verantwortung übernehmen sollen.
Das vorentscheidende Spiel um den Gruppensieg steigt schon am Freitag, wenn die Schweiz auf Litauen trifft. Albertsen: «Die Litauerinnen sind etwa gleich stark einzuschätzen wie wir. Ich hoffe, der Heimvorteil gibt den Ausschlag zu unseren Gunsten.»
Von Freitag bis Sonntag trifft die Schweiz in Siggenthal auf Litauen, Finnland und die Färörer Inseln. Der Gruppensieger und der beste Gruppenzweite treffen in den Playoffs im nächsten Juni auf einen aktuellen EM-Teilnehmer. Die Playoff-Sieger qualifizieren sich für die WM im Dezember 2019 in Japan.
Freitag, 30. November, 19 Uhr: Schweiz - Litauen
Samstag, 1. Dezember: 19 Uhr: Finnland – Schweiz
Sonntag, 2. Dezember: 15 Uhr: Schweiz – Färöer Inseln
Von Freitag bis Sonntag trifft die Schweiz in Siggenthal auf Litauen, Finnland und die Färörer Inseln. Der Gruppensieger und der beste Gruppenzweite treffen in den Playoffs im nächsten Juni auf einen aktuellen EM-Teilnehmer. Die Playoff-Sieger qualifizieren sich für die WM im Dezember 2019 in Japan.
Freitag, 30. November, 19 Uhr: Schweiz - Litauen
Samstag, 1. Dezember: 19 Uhr: Finnland – Schweiz
Sonntag, 2. Dezember: 15 Uhr: Schweiz – Färöer Inseln