Noch im Januar zeigte Andy Schmid der Handball-Nati die kalte Schulter und verzichtete auf die WM-Qualifikation. Der Rücktritt aus der Nationalmannschaft schien nur eine Frage der Zeit zu sein.
Nun kommt es zum grossen Comeback: Schmid bekennt sich voll zur Nati. Konkret wird der Luzerner in den nächsten beiden Jahren fix zum Kader von Trainer Michael Suter gehören. Einzig bei einigen Testspielen gönnt sich der 34-Jährige eine Pause. Zudem wird er als Markenbotschafter dem Schweizer Handball über seine Karriere hinaus erhalten bleiben.
«Ich habe intensive Gespräche mit dem Verband und meiner Familie geführt», sagt Schmid über den Entscheidungsprozess. «Meine Frau sieht dies etwas anders, aber bin ich ein Romantiker. Wenn ich irgendwann aus der Nati zurücktrete, möchte ich dies mit einem Happy End machen.» Heisst: Schmid will an einer WM oder EM teilnehmen.
Erste Gelegenheit dazu bietet sich mit den beiden WM-Barragespielen gegen Norwegen. Im Duell mit dem Vize-Weltmeister werden seine Qualitäten als Skorer und Spielmacher in der sonst blutjungen Nati besonders gefragt sein. «Die letzten Länderspiele haben gezeigt, dass wir im Tor und in der Deckung gut aufgestellt sind. Im Angriff hat aber manchmal die Klasse gefehlt», beschreibt Michael Suter seine Erwartungen an Schmid.
Das Hinspiel steigt am 9. Juni im norwegischen Stavanger. Drei Tage später soll vor 7200 Fans in der Zuger Eishockey-Arena das Ticket an die WM nach Deutschland und Dänemark gelöst werden. «Solche Hallen sind zeitgemäss. Daran müssen sich die Leute gewöhnen», freut sich Schmid über die Wahl des Austragungsorts.
Sollte es trotz des vierfachen Bundesliga-MVP gegen die favorisierten Wikinger nicht reichen, winkt im Herbst bereits die EM-Qualifikation. Weil erstmals 24 Teams an die Endrunde dürfen, könnte der Traum von Romantiker Schmid 2020 tatsächlich in Erfüllung gehen. Bis dann läuft auch noch sein Vertrag bei den Rhein-Neckar Löwen. (cmü)