Von den sechs Qualifikationsspielen zur Handball-EM 2026 ist das Heimduell gegen Österreich das wichtigste. Und in dieser kapitalen Partie holt unsere Nati in einem Krimi zumindest einen Punkt.
Doch das 29:29 in Schaffhausen ist einer jener Fälle, in denen sich ein Unentschieden wie eine Niederlage anfühlt. Diesbezüglich sind sich nach dem Spiel Nati-Trainer Andy Schmid, Goalie Nikola Portner und Rückraumspieler Luka Maros einig. Denn die Schweiz ist dem auf dem Papier stärkeren Nachbarn überlegen, geht keine halbe Minute vor dem Abpfiff ein letztes Mal in Führung und kassiert zwei Sekunden vor Schluss doch noch den Ausgleich.
Dass es für die starken Schweizer nicht zu mehr reicht, ist auch zwei harten Schiedsrichter-Entscheidungen in der hitzigen Schlussphase geschuldet: Die Roten Karten gegen Lukas Laube und vor allem Gino Steenaerts muss man so nicht pfeifen. «Das will ich nicht kommentieren», sagt Andy Schmid. «Aber natürlich haben sie uns nicht geholfen.» Weil zuvor schon Joël Willecke die dritte Zweiminutenstrafe bekommen hat, muss die Nati improvisieren und ohne Kreisläufer zu Ende spielen.
Es könnte trotzdem zur EM reichen
Schmids Laune geht vom Frust über den verlorenen Punkt schnell in den Stolz auf seine Mannschaft über: «Am Schluss stehen mit Gino Steenaerts und Luca Sigrist zwei 19-Jährige und mit Felix Aellen ein 21-Jähriger auf dem Platz. Wir haben mit ihnen schwierige Phasen überstanden und unser Ding durchgezogen.»
Tatsächlich verspielt die Nati den zweiten Punkt schon in der ersten Halbzeit. «Da müssten wir mit vier oder fünf Toren Vorsprung statt einem 12:12 in die Pause. Wir verschiessen einfach zu viele freie Möglichkeiten», sagt Schmid.
Trotz des Dämpfers: Zusammen mit zwei budgetierten Siegen im Frühling gegen den Underdog Türkei könnte dieser eine Punkt für Schmids Mannschaft zur Endrundenteilnahme in Dänemark, Schweden und Norwegen reichen.