Kriens – Kadetten bricht Rekorde
Ein Final für die Geschichtsbücher

Die Handball-Finalserie zieht so viele Fans in ihren Bann wie noch nie. Nun fällt ausgerechnet die Hauptfigur vor dem vierten Spiel zwischen Kriens-Luzern und Schaffhausen verletzt aus.
Publiziert: 08.06.2023 um 13:45 Uhr
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Aktualisiert: 09.06.2023 um 07:01 Uhr
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3000 Fans sehen am Sonntag einen Handball-Krimi über 80 Minuten plus Penaltyschiessen. Im Bild: Gino Steenaerts (Kriens-Luzern).
Foto: Martin Meienberger/freshfocus

Schon nach drei von maximal fünf Spielen ist klar: So etwas wie diesen Playoff-Final hat es im Schweizer Handball bisher noch nicht gegeben. Fast 2700 Fans kamen im Schnitt zu den ersten drei Duellen zwischen Kriens-Luzern und den Kadetten Schaffhausen – Rekord.

Ein Fall für die Geschichtsbücher ist vor allem Spiel 3: Nach zwei Verlängerungen und 80 Minuten entscheidet erst das Penaltyschiessen zugunsten von Kriens-Luzern. Ein Novum in einem Schweizer Handball-Final.

«So ein Spiel haben wir noch nie erlebt», sind sich die Sportchefs Nick Christen (Kriens) und David Graubner (Schaffhausen) einig. Dabei haben beide als Spieler und später als Funktionäre so manchen Final miterlebt.

Handball-Hype bei Kriens-Luzern

Zur Begeisterung rund um den Final trägt vor allem der Qualisieger aus der Zentralschweiz bei. Kriens wird von der Euphorie rund um Schweiz-Rückkehrer Andy Schmid (39) schon durch die ganze Saison getragen. «Wir haben praktisch überall vor vollen Hallen gespielt. Für den Handball ist das unglaublich», sagt Sportchef Christen. «Diese Euphorie schafft aber auch Probleme. Bezüglich Infrastruktur und Personal stossen wir an unsere Grenzen, die langfristig nicht tragbar sind.»

Vom Hype rund um den neuen Herausforderer und Final-Neuling Kriens profitiert auch der Gegner aus Schaffhausen. «Es ist in der Stadt schon eine stärkere Verbindung zur Mannschaft zu spüren. Der Meistertitel wird nicht mehr als selbstverständlich angesehen», sagt Kadetten-Sportchef Graubner. Spiel 4 am Donnerstag (18.15 Uhr, SRF) in Schaffhausen wird wohl ausverkauft sein, was beim erfolgsverwöhnten Kadetten-Anhang nicht jeden Tag verkommt.

Schmid fällt aus

Ob Kriens mit einem zweiten Sieg in der Serie ein entscheidendes fünftes Spiel erzwingen kann, ist allerdings fraglich. Denn: Für Teamleader Andy Schmid (Teilabriss der Achillessehne) ist die Saison beendet. Mit Fabian Böhm (gebrochene Hand) fehlt eine weitere zentrale Figur im Rückraum.

«Wir werden deshalb sicher nicht mit weissen Fahnen nach Schaffhausen fahren», sagt Nick Christen. «Unsere jungen Spieler werden noch mehr Verantwortung übernehmen müssen, als sie es in Spiel 3 bereits gemacht haben. Das ist für einen Klub schön zu sehen.» (cmü)

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