Die Neuauflage des letztjährigen Playoff-Finals zwischen den Kadetten Schaffhausen und Pfadi Winterthur ist mit dem ersten Winterthurer Sieg in Spiel 3 neu lanciert. Mitverantwortlich dafür ist Filip Maros (26), der nach wenig Einsatzzeit in den ersten beiden Halbfinals mit fünf Toren glänzt. Und dies gegen seinen jüngeren Bruder Luka (24), der ihm im linken Kadetten-Rückraum bei praktisch jedem Angriff gegenübersteht.
«Gegen einen anderen Spieler agiere ich mit 120 Prozent, bei Filip sind es 100. Auch unseren Eltern zu Liebe. Sie haben ab und zu etwas Panik», sagt Luka über das Bruder-Duell. Auch für Trash-Talk sei während des Spiels kaum Zeit. «Das kommt erst danach, wenn wir seine Glückstore kommentieren.»
Taktisch tauschen sie sich zwar nicht aus. Handball ist aber durchaus ein Thema, wenn sich die Familie Maros trifft. Das war es schon immer. Seit ihrer Kindheit duellieren sich Luka und Filip auf dem Sportplatz, im Basket-, Fuss- oder Handball. «Damals war Filip viel weiter. Ich war noch etwas dick und sportlich nicht so talentiert», erinnert sich Luka.
Und Filip fügt an: «Als wir klein waren, hat es auch hin und wieder eine Schlägerei gegeben.»
Spätestens als er bei der Körpergrösse von seinem jüngeren Bruder eingeholt wurde, habe er damit aber aufgehört. «Irgendwann habe ich den Kraftraum entdeckt. Da ist er plötzlich ruhig geworden», sagt Luka mit einem Augenzwinkern.
Obwohl sich die Wege der beiden nach der gemeinsamen Juniorenzeit bei GC trennten, haben sie sich immer gegenseitig gepusht und auch den jeweiligen Erfolg gegönnt. Dementsprechend gross ist die Anerkennung für die individuellen Stärken. Während Filip (1,88 Meter gross, 90 Kilo schwer) am liebsten den Körper seines 1,96 Meter grossen und 104 Kilo schweren Bruders hätte, lobt Luka vor allem die Spielmacher-Qualitäten des Winterthurers.
Qualitäten, die den Halbfinal zugunsten von Pfadi Winterthur kippen können? «Für uns ändert sich nicht viel. Entweder gewinnen wir, oder wir gehen in die Ferien», gibt sich Filip Maros vor dem vierten Spiel gelassen. Der kleine Bruder spürt mehr Druck: «Wenn wir den Sack heute nicht zumachen, liegen das Momentum und der Heimvorteil danach bei Pfadi.»
Spiel 4 zwischen den Kadetten und Pfadi sehen Sie heute Abend ab 20 Uhr live bei mysports.