Jetzt auch Zoff im Handball
Klubs und Verband streiten sich um TV-Rechte

Wo und wie oft sollen NLA-Spiele künftig zu sehen sein? In dieser Frage herrscht Uneinigkeit zwischen Handballverband und Klubs, weshalb Letztere nun den Aufstand proben.
Publiziert: 29.05.2020 um 18:30 Uhr
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Aktualisiert: 23.07.2020 um 13:37 Uhr
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Im Schweizer Handball ist ein Zoff um die TV-Rechte entbrannt.
Foto: Andy Mueller/freshfocus

Die Rechte an Handballspielen gehören nicht gerade zu den Filetstücken auf dem Schweizer TV-Markt. Erst seit 2016 fliesst jährlich je ein tiefer fünfstelliger Betrag an die zehn NLA-Klubs

Und doch streiten sich der Handballverband SHV und die NLA-Vereine um die Fernsehvermarktung ihrer Spiele, die bis anhin einmal pro Woche bei MySports zu sehen waren. Der Vertrag mit dem Bezahlsender läuft diesen Sommer aus. Weder MySports noch der SHV waren an einer Verlängerung der Zusammenarbeit interessiert.

Bezüglich nächster Saison gehen die Ideen auseinander: Der Verband möchte die Qualifikation auf der hauseigenen Streaming-Plattform handballtv.ch zeigen und ab den Playoffs wöchentlich am Samstag bei SRF präsent sein. Den Klub-Bossen geht dies zu wenig weit, sie würden gerne zusätzlich ihren Sponsoren schon ab Saisonstart ein wöchentliches Livespiel bieten. TV24 und der Swisscom-Dienst Asport sollen interessiert sein. Aktuell wird noch verhandelt. Konkrete Angebote liegen – trotz anders lautenden Meldungen – keine auf dem Tisch.

Klub-Bosse gründen Verein

Vorläufiger Höhepunkt des Streits ist nun die Gründung eines eigenen Vereins durch die zehn Klub-Bosse, damit die NLA-Vereine überhaupt rechtlich handlungsfähig werden. Bis anhin mussten Verträge, wie jener mit MySports, nämlich immer vom SHV unterschrieben werden.

«Wir haben keine Veranlassung, uns gegen diesen Verein zu wehren», sagt SHV-Boss Ulrich Rubeli, der erst am Montag davon erfahren hatte. «Es ist aber klar, dass ein kompletter Alleingang der Klubs weder in deren noch im Interesse des Verbands liegt.»

In welchen Punkten die Differenzen genau liegen, können weder Rubeli noch Patrice Hitz, der den neu gegründeten Verein präsidiert, sagen. Beide betonen, dass sie an einer gemeinsamen Lösung im Sinn des Handballs interessiert seien. (cmü)

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