Unsere Nati sitzt bei der nächsten dänischen Handball-Lehrstunde für einmal in der ersten Reihe: 28:39 geht die Schweiz im zweiten WM-Hauptrundenspiel gegen den dreifachen Titelverteidiger unter. In der zweiten Halbzeit ist es ein reines Schaulaufen vor 15’000 Fans in der Arena von Herning. Unsere Viertelfinal-Chancen, die ohnehin nur theoretisch bestanden, sind damit futsch. Die Dänen ziehen mit ihrem fünften zweistelligen Sieg im fünften WM-Spiel in die K.-O.-Runde ein, zusammen mit Deutschland.
Man kann den Schweizern nicht vorwerfen, dass sie sich ihrem Schicksal wehrlos ergeben: Nati-Trainer Andy Schmid probiert mit einer offensiven Verteidigung gegen Dänemarks Welthandballer Mathias Gidsel taktisch etwas aus. Der Kniff hält Gidsel zwar bei sechs Toren, öffnet aber Räume für seine Mitspieler. «Andy hat das mutig gemacht, hat etwas probiert», gibts Lob von Dänemark-Trainer Nikolaj Jacobsen nach dem Spiel im SRF-Interview. «Für ihn ist es natürlich schwierig. Wir wussten ja, dass wir das bessere Team haben.»
Schmid selbst ist nur halbwegs zufrieden: «Es wurmt mich schon. Ich hätte das Spiel gerne etwas länger offengehalten. Was die Dänen spielen, ist fast eine andere Sportart. Irgendwann muss man es einfach akzeptieren.» Bester Schweizer ist erneut Goalie Nikola Portner, der alleine mit zehn Paraden in der ersten Halbzeit den Schaden in Grenzen hält.
Dänemark historisch gut
Schönreden muss man diese Pleite nicht. Aber etwas eingeordnet muss sie werden. Denn diese Dänen sind nicht einfach irgendeine Mannschaft, sondern eine der zwei besten der letzten 20 Jahre. Ihre drei WM-Titel in Serie gabs noch nie in der Geschichte. Einzig Nikola Karabatics Franzosen waren mit viermal Gold zwischen 2009 und 2017 ähnlich dominant. Selbst die Abgänge der beiden Ikonen Mikkel Hansen und Niklas Landin nach Olympia-Gold in Paris können problemlos kompensiert werden.
Durch die Niederlage der Schweiz gegen Gastgeber Dänemark steht auch Deutschland an der Handball-WM in den Viertelfinals. Der Olympia-Zweite gewann in der Schweizer Hauptrundengruppe das Schlüsselspiel gegen Italien 34:27. Zuvor hatten beide Teams vier Punkte auf dem Konto.
Die Italiener lagen zur Halbzeit 13:15 zurück, obschon sie bis dahin gut mithielten. In der 12. Minute führten sie gar 7:4. Nach der Pause zog der Favorit aber von 16:14 (32.) auf 20:14 (39.) davon. Zwar kam die Überraschungsmannschaft des Turniers noch auf 17:20 (43.) heran. Dann aber setzte sich die DHB-Auswahl auf 25:18 (49.) ab, womit die Vorentscheidung gefallen war.
Die Deutschen konnten sich einmal mehr auf Torhüter Andreas Wolff verlassen. Dieser verzeichnete mit 18 Paraden eine Abwehrquote von 43 Prozent und wurde zum Mann des Spiels gekürt.
Ebenfalls die Viertelfinals erreicht hat Frankreich, und dies als Sieger seiner Hauptrundengruppe. Der Europameister bezwang die Niederlande 35:28 und wahrte die Ungeschlagenheit an diesem Turnier. Dika Mem und Melvyn Richardson steuerten je sieben Tore zum Sieg der Franzosen bei. Letzterer erreichte eine Erfolgsquote von 100 Prozent.
Durch die Niederlage der Schweiz gegen Gastgeber Dänemark steht auch Deutschland an der Handball-WM in den Viertelfinals. Der Olympia-Zweite gewann in der Schweizer Hauptrundengruppe das Schlüsselspiel gegen Italien 34:27. Zuvor hatten beide Teams vier Punkte auf dem Konto.
Die Italiener lagen zur Halbzeit 13:15 zurück, obschon sie bis dahin gut mithielten. In der 12. Minute führten sie gar 7:4. Nach der Pause zog der Favorit aber von 16:14 (32.) auf 20:14 (39.) davon. Zwar kam die Überraschungsmannschaft des Turniers noch auf 17:20 (43.) heran. Dann aber setzte sich die DHB-Auswahl auf 25:18 (49.) ab, womit die Vorentscheidung gefallen war.
Die Deutschen konnten sich einmal mehr auf Torhüter Andreas Wolff verlassen. Dieser verzeichnete mit 18 Paraden eine Abwehrquote von 43 Prozent und wurde zum Mann des Spiels gekürt.
Ebenfalls die Viertelfinals erreicht hat Frankreich, und dies als Sieger seiner Hauptrundengruppe. Der Europameister bezwang die Niederlande 35:28 und wahrte die Ungeschlagenheit an diesem Turnier. Dika Mem und Melvyn Richardson steuerten je sieben Tore zum Sieg der Franzosen bei. Letzterer erreichte eine Erfolgsquote von 100 Prozent.
Ist Dänemark an dieser WM überhaupt zu stoppen? Am ehesten ist es den Franzosen zuzutrauen, die etwas im Schatten der Dänen ebenfalls durchs Turnier pflügen. Zum direkten Duell kann es erst im Final von Oslo kommen. Für die Schweizer ist das weit weg. Sie haben erstmals an der WM ihre Grenzen aufgezeigt bekommen und können sich nun aufs Abschluss-Spiel am Samstag gegen die Turnier-Überraschung Italien freuen.
Die Partie zum Nachlesen im Ticker:
39:28
Schluss in Herning. Immerhin die 40 Tore schafft Dänemark nicht.
36:24
Bei den Dänen spielt nun die zweite Garde. Diese ist aber auch Weltklasse und kennt keine Gnade.
31:20
Bei den Trainern scheint noch Feuer drin zu sein: Hintereinander sehen Andy Schmid und Nikolaj Jacobsen Gelb wegen Reklamieren.
30:20
Die Luft ist hier längst raus. Fragt sich einzig, wie hoch der dänische Sieg ausfällt. Zehn Treffer Differenz gegen Deutschland war bisher das WM-Minimum des Titelverteidigers.
27:17
Immer, wenn die Schweiz etwas im Fluss ist, hat Emil Nielsen etwas dagegen. Der Mann vom FC Barcelona ist echt eine Bank für die Dänen.
24:14
Nach 36 Minuten führen die Dänen erstmals zweistellig.
20:13
Die Partie läuft wieder. Beide Offensiven finden gut rein in die zweite Halbzeit.
18:11
Pause in Herning. Es läuft alles nach Papierform. Für die Schweiz könnte es noch viel schlechter aussehen. Aber Nati-Goalie Nikola Portner hält mit zehn – teilweise grandiosen – Paraden den Schaden bei sieben Toren Rückstand. «Nikola rettet uns den Arsch», sagt Nati-Flügel Leopold im Pauseninterview bei SRF. Der dänische Goalie Emil Nielsen kommt schon auf zwölf Paraden. Allerdings sind die Nati-Würfe auf sein Tor teilweise auch ganz schlecht vorbereitet.
16:9
Die Nati hat sich etwas gefangen. Zumindest wird der Rückstand nicht mehr grösser. Auch Dänemark-Trainer Jacobsen nimmt nun sein erstes Timeout.
14:6
Nach 20 von 60 Spielminuten steuert die Nati auf eine brutale Klatsche zu.