In ihrem letzten Spiel in Dänemark wetzt die Handball-Nati auch die letzte Scharte ihrer WM-Mission aus: Mit einem 33:25-Sieg gegen Italien revanchiert sie sich für die Niederlage im ersten WM-Testspiel am Yellow Cup. Die Italiener, zuvor eine der positiven Turnier-Überraschungen, sind kein Gradmesser für die von Lenny Rubin (neun Tore) angeführte Nati.
So schlecht die Kampagne damals in Winterthur mit der Verletzung von Spielmacher Manuel Zehnder begann, so gut geht sie nun in Dänemark zu Ende. Drei Siege, ein Remis und zwei Niederlagen lautet die WM-Bilanz. Das reicht zu einem Platz unter den Top 12. So gut war die Schweiz letztmals 1995 mit Platz 7. Welcher Schlussrang es genau wird, hängt von den letzten Hauptrunden-Spielen am Sonntag ab. «Die Rangierung ist für mich persönlich nicht so wichtig. Das zählt mehr für den Verband», sagt Nati-Trainer Andy Schmid im SRF-Interview. «Für mich zählen die Entwicklung und der Auftritt meiner Mannschaft.»
Knapp an den Viertelfinals vorbei
Es mag eine Momentaufnahme sein. Aber an dieser WM fehlt der Schweiz ganz wenig zur Weltspitze. In fünf von sechs Partien ist Schmids Team auf Augenhöhe oder besser. Nur gegen Dänemark gibts eine Klatsche. Und wie sagt es Andy Schmid so schön: «Die Dänen sind nicht Weltspitze, sie sind eine Kategorie darüber.»
Rückblickend ist es einzig Deutschland-Goalie Andreas Wolff, der mit seiner überragenden Leistung im direkten Duell gar einen Viertelfinal-Platz der Schweiz verhindert. Für die Schweiz kann so ein WM-Viertelfinal noch kommen. Sie stellt an der WM die jüngste Mannschaft aller 24 Hauptrunden-Teilnehmer. Spieler wie Noam Leopold (22) oder Gino Steenaerts (19) stehen ganz am Anfang ihrer Entwicklung. Und Spielmacher Felix Aellen (21) muss nach seinen Leistungen bei mehreren Bundesliga-Scouts ganz oben auf der Liste stehen.
Es darf also weiterhin mit regelmässigen EM- und WM-Teilnahmen unserer Handball-Nati gerechnet werden. Und Nati-Goalie Nikola Portner hat ja bereits angekündigt, dass er die noch bestehende Lücke zur Weltspitze schliessen und eine Medaille gewinnen will. So weit geht Schmid nach seinem ersten Turnier als Nati-Trainer nicht: «Wir haben nun eine erste Messlatte gesetzt. Die Bäume wachsen im Schweizer Handball nicht in den Himmel. Meine Ungeduld beim Warten auf Erfolg geht deswegen aber nicht weg.»
25:33 – Schlusspfiff
Die Nati gewinnt zum WM-Abschluss locker gegen Italien und schliesst das Turnier auf einem Platz unter den Top 12 ab. Welcher Rang es genau wird, hängt von den letzten Hauptrunden-Partien am Sonntag ab.
22:31
Die Luft ist längst raus. Noch fünf Minuten dauert die WM für unsere Handball-Nati.
15:25
Jetzt sinds erstmals zehn Tore. Noch 14 Minuten.
13:20
Der Italiener Marco Mengon erwischt Nati-Goalie Portner mit einem Wurf leicht am Kopf. Er muss zwei Minuten raus. Harter Pfiff.
11:18
Beide Teams wirken müde. Schwer zu glauben, dass sich die Italiener nochmals aufbäumen können. Noch 23 Minuten sind in Herning zu spielen.
9:16
Rubin macht in der zweiten Halbzeit munter weiter. Die Schweiz setzt sich noch mehr ab.
9:14
Pause in Herning. Bester Torschütze ist Lenny Rubin mit fünf Treffern. Der Blick von Nati-Trainer Andy Schmid lässt darauf schliessen, dass er nur bedingt zufrieden ist.
9:13
Es ist nicht das beste Spiel dieser WM. Beiden Teams sind die Strapazen der letzten Tage anzumerken. Aber die Nati hält den Vorsprung.
5:9
Schon fünf Tore von Rubin. Hinten profitiert die Schweiz von der Streuung bei Italiens Abschlüssen.
3:5
Die Nati beginnt stark. Im Angriff brilliert einmal mehr Lenny Rubin aus dem linken Rückraum.