Handball-Topskorer Spende
«Ein Pass ist manchmal wichtiger als ein Tor»

Aleksander Spende ist seit Jahren einer der besten Skorer der Schweizer Handball-Liga. Trotzdem hat der Slowenen kein Probleme damit, dass er bei einem absoluten Kellerteam spielt.
Publiziert: 23.11.2022 um 17:47 Uhr
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Aleksander Spende vom RTV Basel ist der beste Skorer der Schweizer Handball-Liga.
Foto: freshfocus

Seit Aleksander Spende im Januar 2020 in die Schweiz kam, tut er vor allem eines: Er schiesst Tore am Laufmeter. In seiner ersten vollen Saison für den RTV Basel netzt er in 30 Spielen 224 Mal ein, 2021/22 sind es 225 Treffer in 26 Einsätzen. Dafür wurde er am Dienstag an der alljährlichen Gala von der Mobiliar mit dem Topskorer-Titel ausgezeichnet.

Auch in der aktuellen Spielzeit führt er die Skorerliste bereits wieder an, selbst Andy Schmid muss hinter dem Slowenen anstehen. «Als Junior war ich einfach zu dürr für die Abwehr und musste deshalb im Angriff glänzen», blickt Spende auf seine Anfänge als Handballer zurück. Als 16-Jähriger gelangen ihm für seinen Klub Velenje im Derby gegen Celje sagenhaft 23 Tore – bis heute ist es seine persönliche Bestmarke.

Traumtor in der Champions League

Sein persönliches Lieblingstor schiesst dann aber als Profi für Metalurg Skopje: «Ich bin gegen Silkeborg beidbeinig abgesprungen und habe aus zehn Metern genau ins Lattenkreuz getroffen. Es wurde sogar unter die Top-5-Tore der Champions League gewählt.»

Treffer aus der zweiten Reihe seien in der Schweiz zur Seltenheit geworden, sagt der 29-Jährige. «Meistens sind die Verteidigungen auf mich fokussiert und attackieren mich schon früh. Deshalb muss ich hier mehr ins Eins-gegen-eins als sonst.» Kein Problem für Spende, der links wie rechts an seinen Gegenspielern vorbeiziehen kann und ein kompletter Angriffsspieler ist. Dabei sind ihm persönliche Tore eigentlich gar nicht so wichtig. «Manchmal ist ein Pass zum Flügel oder an den Kreis wichtiger als ein Tor. Ich lasse die Partie gerne auf mich zukommen. Wenn ich am Ende zehn Tore habe und wir gewinnen, ist es umso besser.»

Der Topskorer beim Kellerklub

Seit er in der Schweiz spielt, ist er auch im Kopf total befreit. «Mein Gefühl ist sehr gut. Ich sage nicht, dass es hier leicht ist, Tore zu schiessen. Aber die Liga passt sehr gut zu mir.» Auch deshalb hat er seinen Vertrag beim RTV Basel früh um drei Jahre verlängert. Dafür nimmt er es in Kauf, dass er als Liga-Topskorer Jahr für Jahr gegen den Abstieg spielen muss. «Als ich hierhin wechselte, wusste ich nicht, was mich erwartet. Aber meine Familie und ich fühlen uns beim RTV und in Basel total wohl. Stabilität ist mir wichtiger, als schon wieder den Verein zu wechseln.» (cmü)

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