Er ist das Aushängeschild der Schweizer Handball-Nati. Wurde in Deutschland, der besten Liga der Welt, zum wichtigsten Spieler gewählt. Und er soll die Nati zum ersten Mal seit elf Jahren wieder auf sportlichem Weg an eine Endrunde führen: Andy Schmid.
Weil die Rhein-Neckar Löwen in der Champions League schon im Achtelfinal scheiterten und es in der Bundesliga so gut wie aussichtslos ist, Tabellenführer Kiel in den letzten fünf Spieltagen noch abzufangen, gilt seine Konzentration nun der Schweizer Nati.
«Es ist immer was Besonderes, die Nationalhymne zu hören und für die Schweiz zu spielen. Und es ist auch ein schöner Tapetenwechsel», sagt Andy Schmid (32) vor den Spielen der Wahrheit.
Am kommenden Mittwoch empfängt die Schweiz in Schaffhausen Tschechien, und ein Sieg ist für das bisher punktelose Team Pflicht. «Wir wollen diesen Exploit landen. Ein Sieg wäre sehr wichtig für den Schweizer Handballsport», sagt Schmid.
Dass seine Mannschaft auf dem Papier Aussenseiter ist, stört ihn nicht. «Zu Hause können wir gegen fast jeden Gegner gewinnen. Wir werden unsere Chance bekommen.» Er hofft darum auch auf das Publikum. «Der Gegner und auch die Schiris geraten unter Druck, wenn es laut ist in der Halle. Und es ist für uns eine Motivation.»
Was ist der Schlüssel zum Erfolg? «Mit Filip Jicha haben sie einen der besten Handballer der Welt im Team. Ihn müssen wir an die Leine legen, auch wenn das schwierig ist. Er wird seine Tore schiessen. Aber wichtig ist, dass er andere nicht mitreissen kann.»
Zunächst testet die Nati aber am Sonntag in Trier gegen Deutschland. Für Schmid auch ein Duell mit Teamkollegen: «Das macht es ein bisschen spezieller. Schaffen wir ein gutes Resultat, kann ich danach noch den einen oder anderen Spruch klopfen.»
Der Fokus liegt aber bereits jetzt auf dem Tschechien-Spiel. «In der Nati war es zuletzt oft so, dass wir uns mit jedem Spiel gesteigert haben. Darum geht es gegen Deutschland vor allem darum, sich warmzuspielen, und es ist nicht so schlimm, wenn wir dann einen schlechteren Tag einziehen.»
Gegen Tschechien wäre das bereits das Ende aller EM-Träume. Übrigens: Eine Titelchance hat Andy Schmid in dieser Saison noch – am 10. Mai trifft er mit den Rhein-Neckar Löwen im Cup-Halbfinal auf Flensburg.