Handball-Posse in Basel
Polizeisprecher schiesst scharf

Der RTV-Basel-Medienchef attackiert den eigenen Coach. Im Beruf ist er Polizeisprecher.
Publiziert: 22.02.2016 um 00:00 Uhr
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Aktualisiert: 04.10.2018 um 20:00 Uhr
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Harte Bandagen: «Ich habe ein gewisses Niveau», sagt RTV-Coach Silvio Wernle und schweigt zur Attacke von Meinrad Stöcklin (Bild).
Foto: Wochenblatt.ch
Simon Häring

«Peinlich, schlicht peinlich», urteilt der RTV Basel nach der 21:23-Niederlage gegen Schlusslicht Stäfa in der Abstiegsrunde der NLA über die eigene Leistung. Genauer: Medienchef Meinrad Stöcklin. Der nimmt vor allem einen ins Visier: Basels Trainer Silvio Wernle.

«Schuld an dieser absolut unnötigen und ärgerlichen Niederlage trägt nicht die Mannschaft, sondern Trainer Silvio Wernle», schreibt Stöcklin im Namen der Basler Handballer. Auch am Tag danach ist sein Ärger nicht verraucht: «Der Sieg wurde auf arrogante Weise verschenkt. Ich hoffe, dass uns diese Punkte am Ende nicht fehlen.»

Trainer Silvio Wernle habe nach der Halbzeit mit Florian Goepfert, Severin Kaiser und Bruno Kozina die wichtigsten Torschützen nicht mehr eingesetzt. Sie hatten in der 1. Hälfte 11 der 14 Treffer erzielt.

Brisant: Stöcklin, der Wert darauf legt, dass sein Engagement bei den Basler Handballern ehrenamtlich, freiwillig und mit viel Idealismus verbunden sei, ist kein Anfänger. Sein Geld verdient er als Sprecher der Baselbieter Kantonspolizei.

Umso erstaunlicher ist die Breitseite: «Wernle schaute tatenlos zu. Der RTV schien in der Schlussphase von allen guten Geistern verlassen. Das ist weder ein Scherz noch ein verspäteter Schnitzelbangg, sondern bittere Realität – mit RTV-Trainer Silvio Wernle in der Hauptrolle und dem RTV als Verlierer.»

Wernle selber bleibt gelassen. «Zu den Aussagen von Meinrad Stöcklin möchte ich lieber nichts sagen. Zumindest von meiner Seite ist noch ein gewisses Niveau vorhanden.» Stöcklin seinerseits fordert Konsequenzen: «Solche Niederlagen sind Gift. Man darf gespannt sein, was nun passiert.»

Es ist nicht das erste Mal, dass der Polizeisprecher scharf schiesst. Vor vier Jahren brummte ihm das Sportgericht des Basler Handballverbands eine Busse von 600 Franken auf, weil er einen Schiedsrichter als «Hueresohn» bezeichnet haben soll. Meinrad Stöcklin bestritt das damals.

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