Formcheck vor der EM-Quali
Sechs Handball-Söldner für ein Halleluja

Sechs Nati-Handballer verdienen ihr Geld in europäischen Top-Ligen – so viele wie noch nie. BLICK unterzieht die Legionäre vor den Länderspielen gegen Kroatien und Serbien einem Formcheck.
Publiziert: 18.10.2018 um 11:27 Uhr
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Aktualisiert: 18.10.2018 um 11:35 Uhr
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Noch immer der Löwen-Chef: Andy Schmid.
Foto: KEY
Christian Müller

Nächste Woche gilt es für die Handball-Nati ernst. Zum Auftakt der EM-Qualifikation muss die Schweiz am Donnerstag beim Gruppenfavoriten Kroatien ran. Nur vier Tage später steigt das kapitale Heimspiel gegen Serbien. Kapital deshalb, weil ein Sieg am Sonntag in der Zuger Bossard Arena schon die halbe Miete auf dem Weg an die Endrunde nach Österreich, Schweden und ­Norwegen wäre. Viel wird dabei von unseren sechs Söldnern ­abhängen, die mit ihren Klubs etwas harzig in die Saison gestartet sind und nun auf ein Erfolgserlebnis mit der Nati brennen.

Andy Schmid (35, Rhein-­Neckar Löwen): Der Regisseur hat mit 17 (!) Pflichtspielen in den ersten zwei Saisonmonaten ein Mammutprogramm abgespult. Der Luzerner ist dabei der «Antreiber in gewohnter Manier», wie Nati-Trainer Michael Suter sagt. Allerdings: Zuletzt ist der Löwen-Express mit einer Niederlage im Spitzenspiel gegen Kiel und einem Pokal-Erfolg erst nach Verlängerung ins Stocken geraten.

Alen Milosevic (28, Leipzig): Der Nati-Rückkehrer ist die klare Nummer eins auf der Kreisläufer-Position. Dass Leipzig nach einem überraschend schwachen Start bereits Trainer Biegler gefeuert hat, liegt nicht an Milosevic, der neben einer starken Abschluss­quote auch in der Deckung seinen Mann steht.

Lenny Rubin (22, Wetzlar): Mit acht Toren bei seiner Premiere ist der Thuner fulminant ins Bundesliga-Abenteuer gestartet. Suters Urteil: «Körperlich und in der Abwehr hat er bereits einen Schritt nach vorne gemacht.» Ende September setzten ihn dann ein Bänderriss und später eine Krankheit ausser Gefecht. Dass er am Dienstag beim Pokal-Out trotz schlechter Wurfquote auf dem Feld bleiben durfte, zeigt, wie viel Vertrauen der Frischling schon geniesst.

Lukas von Deschwanden (29, Stuttgart): Der zweite Bundesliga-Neuling ist bei den Schwaben noch in der Findungsphase. Mal darf er erst spät aufs Feld, mal – wie zuletzt gegen Meister Flensburg – steht er in der Start­formation. Dann zeigt er mit seinem schnellen Wurf und seiner Unberechenbarkeit jene Qualitäten, die ihn einst in der Schweiz zum Top­skorer machten.

Samuel Röthlisberger (22, Stuttgart): Der Schweizer Abwehrchef kam zu Saisonbeginn jeweils nur während einer Halbzeit zum Zug. Inzwischen hat er aber seine Unverzichtbarkeit bewiesen und verrichtet während 60 Minuten in seiner gewohnt ruhigen Art solide Deckungsarbeit.

Nikola Portner (24, Mont­pellier): Dass der Titelverteidiger in der Champions League noch sieglos ist, liegt mehr an den vier fehlenden Stamm­spielern als an der Torhüter-Position. Dort ist Portner hinter Frankreichs Nati-Goalie Vincent Gérard weiterhin die Nummer zwei, durfte zuletzt aber regelmässiger zwischen die Pfosten. Die Schweiz hatte noch nie einen Nati-Goalie von diesem Kaliber.

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So fährt die Nati an die EM

Erstmals werden in Österreich, Norwegen und Schweden 24 statt bisher 16 Nationen an der Endrunde teilnehmen. Die Schweiz trifft in Quali-Gruppe 2 auf Kroatien, Serbien und Belgien. Die beiden Erstplatzierten sowie die vier besten Drittplatzierten der acht Gruppen lösen das EM-Ticket. Zwei Siege gegen Belgien sind für die Nati Pflicht. Ein zusätzlicher Aussenseiter-Sieg gegen Serbien oder gar Kroatien würde wohl die Qualifikation bedeuten. 

25. Oktober 2018: Kroatien - Schweiz (in Osijek)

28. Oktober 2018: Schweiz - Serbien (in Zug)

10. April 2019: Belgien - Schweiz (in Löwen)

13. April 2019: Schweiz - Belgien (in Schaffhausen)

12. - 16. Juni 2019: Schweiz - Kroatien (Ort noch offen)

12. - 16. Juni 2019: Serbien - Schweiz (Ort noch offen)

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