Nati-Trainer Martin Albertsen redet nicht um den heissen Brei herum, wenn er nach der Schweizer EM-Ausgangslage gefragt wird: «Ein einziger Sieg wäre eine Sensation.» Tatsächlich bringen die drei Gruppengegner Ungarn, Norwegen und Kroatien mehr internationale Erfahrung mit als die Schweizerinnen, die mit einem der allerjüngsten Teams zur EM-Premiere antreten. «Bei der Auslosung haben sich wohl einig gefreut, dass sie die Schweiz als Gegner gezogen haben», vermutet der Nati-Trainer.
Von seinen Spielerinnen fordert Albertsen, dass sie in jeder Partie ihre maximale Leistung abrufen. «Ich persönlich werde aber nur mit einem Sieg happy von der EM abreisen», stellt er klar. Die Zeiten, in denen man im Schweizer Frauen-Handball mit ehrenvollen Niederlagen zufrieden war, sind unter Albertsen vorbei.
Der 48-jährige Däne steht für einen modernen Handball mit dem taktischen Mittel einer siebten Feldspielerin sowie dem schnellen Anspiel nach Gegentoren. «In der Deckung haben wir noch Defizite und werden viele Tore kassieren. Es ist deshalb wichtig, dass wir aufs Tempo drücken.»
Defizit auf der Schlüsselposition
Als Schwachstelle des Teams bezeichnet Albertsen ausgerechnet die Schlüsselposition im Tor, wo einzig Bundesliga-Spielerin Lea Schüpbach hohes internationales Niveau erreichen könne. «Es ist ein bisschen wie mit Nikola Portner bei den Männern: Lea muss einen absoluten Supertag erwischen, damit wir überhaupt eine Chance auf eine Sensation haben.»
Um seinen Angriff macht sich Albertsen weniger Sorgen. Angeführt von Spielmacherin und Dänemark-Legionärin Kerstin Kündig müssen sich die Schweizerinnen vor niemandem verstecken. «Wir haben eine sehr gute erste Formation, die in der Vorbereitung selbst gegen Top-Teams wie Dänemark mitgehalten hat. Wenn ich wechseln muss, macht sich noch ein Qualitätsverlust bemerkbar», sagt Albertsen.
Der oft angesprochene Sensations-Sieg ist den Schweizerinnen eher gegen Ungarn oder Kroatien als gegen die Welt- und Europameisterinnen aus Norwegen zuzutrauen. Oder wie es Nati-Trainer Albertsen sagt: «Würde ich einen Sieg gegen Norwegen ankündigen, hielten mich alle für einen vollkommenen Idioten.» (cmü)
Albrecht Sev, 17, HV Herzogenbuchsee
Altherr Malin, 19, LC Brühl
Brütsch Manuela, 38, Bad Wildungen Vipers/GER
Bucher Nuria, 17, Spono Eagles
Dokovic Sladana, 27, LC Brühl
Emmenegger Mia, 17, Spono Eagles
Eugster Stefanie, 21, HV Herzogenbuchsee
Frey Lisa, 27, HSG Blomberg Lippe/GER
Gautschi Daphne, 22, Neckarsulm SU/GER
Hess Dimitra, 22, LC Brühl
Hodel Xenia, 23, Spono Eagles
Kähr Charlotte, 21, Buxtehuder SV/GER
Kündig Kerstin, 29, Viborg HK/DEN
Riner Alessia, 18, LK Zug
Schmid Tabea, 19, LC Brühl
Schüpbach Lea, 25, TuS Metzingen/GER
Stutz Leah, 24, LK Zug
Wick Chantal, 28, Ajax Kopenhagen/DEN.
Albrecht Sev, 17, HV Herzogenbuchsee
Altherr Malin, 19, LC Brühl
Brütsch Manuela, 38, Bad Wildungen Vipers/GER
Bucher Nuria, 17, Spono Eagles
Dokovic Sladana, 27, LC Brühl
Emmenegger Mia, 17, Spono Eagles
Eugster Stefanie, 21, HV Herzogenbuchsee
Frey Lisa, 27, HSG Blomberg Lippe/GER
Gautschi Daphne, 22, Neckarsulm SU/GER
Hess Dimitra, 22, LC Brühl
Hodel Xenia, 23, Spono Eagles
Kähr Charlotte, 21, Buxtehuder SV/GER
Kündig Kerstin, 29, Viborg HK/DEN
Riner Alessia, 18, LK Zug
Schmid Tabea, 19, LC Brühl
Schüpbach Lea, 25, TuS Metzingen/GER
Stutz Leah, 24, LK Zug
Wick Chantal, 28, Ajax Kopenhagen/DEN.