Deutschland, wir kommen!
Handball-Nati kann die EM planen

Die Schweiz gewinnt das zweitletzte EM-Qualispiel in Georgien mit 26:19. Die Handball-EM 2024 in Deutschland dürfte dadurch mit der Schweiz stattfinden.
Publiziert: 26.04.2023 um 17:52 Uhr
|
Aktualisiert: 26.04.2023 um 18:36 Uhr
1/5
Jubel bei Nati-Star Andy Schmid.
Foto: Urs Lindt/freshfocus

Sie haben es geschafft: Die Schweizer Handballer spielen im Januar 2024 an der Europameisterschaft. Und dies in Deutschland, dem weltweit wichtigsten Handball-Markt mit dem grössten Fan-Interesse.

Den letzten Schritt nach Deutschland machte die Nati am Mittwochabend mit einem 26:19-Sieg in Georgien. Es gibt zwar noch theoretische Szenarien in den restlichen Qualispielen, in denen es den Schweizern nicht reichen würde. Diese sind aber wirklich nur rechnerischer Natur.

Es ist dem absurden Modus – die Gruppengegner Litauen und Ungarn spielen erst am Donnerstag – geschuldet, dass sich Nati-Trainer Michael Suter und Topskorer Lenny Rubin (sechs Treffer) noch nicht gratulieren lassen wollen. Sie können aber nicht verbergen, dass sie gedanklich bereits etwas in Deutschland sind. «Der Druck, der von uns abfällt, ist riesig», sagt Suter. «Es gibt heute aber keine Freinacht in Tiflis. Die Quali ist erst fix, wenn Litauen gegen Ungarn einen Punkt abgibt.»

Rubin zeigt sich überglücklich: «Wir haben einen riesigen Schritt in Richtung Quali gemacht. Es gibt heute Abend sicher ein Bierchen. Wir können nun entspannt Litauen gegen Ungarn schauen und uns auf den Sonntag freuen.» Dann trifft die Nati im letzten Qualispiel vor ausverkauftem Haus in Winterthur ZH auf Litauen.

Der Sieg in Tiflis ist zwar keine Gala-Vorstellung, im Vergleich zu den zuletzt eher dürftigen Leistungen aber eine Steigerung. Schon zur Pause führen die favorisierten Schweizer mit 14:10. In der zweiten Halbzeit wird dieser Vorsprung souverän ausgebaut. «Von da an, als unsere Deckung stand, waren wir klar überlegen. Wir vergaben dann noch einige Chancen. Sonst wäre der Sieg noch höher ausgefallen», sagt Suter. Es ist nach der EM 2020 und der WM 2021 das dritte Mal in der Ära des abtretenden Trainers, dass es die Nati an ein grosses Turnier schafft.

Und für Teamleader Andy Schmid (39) schliesst sich mit der Qualifikation ein Kreis: 2006 stand er an der Heim-EM erstmals im Rampenlicht. Nun wird er 2024 in seiner ehemaligen beruflichen Heimat seine letzten Spiele im Nati-Trikot absolvieren. Die Aussicht auf ein Nati-Abschied an der EM in Deutschland war mit ein Grund, weshalb Schmid nach seiner Bundesliga-Zeit noch zwei Jahre bei Kriens-Luzern angehängt hat. Jetzt geht für ihn genau dieser Traum(-Abschied) in Erfüllung. (cmü)

Externe Inhalte
Möchtest du diesen ergänzenden Inhalt (Tweet, Instagram etc.) sehen? Falls du damit einverstanden bist, dass Cookies gesetzt und dadurch Daten an externe Anbieter übermittelt werden, kannst du alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen lassen.
Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?