Der Kadetten-Star und die Hollywood-Diva
Gabor Csaszar über Zsa Zsa Gabor

Kadetten-Spielmacher Gabor Csaszar über seine berühmte Landsfrau, die Champions League und den Playoff-Final gegen Pfadi.
Publiziert: 18.05.2017 um 10:20 Uhr
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Aktualisiert: 30.09.2018 um 15:24 Uhr
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Gabor Csaszar posiert mit dem Bild seiner Landsfrau Zsa Zsa Gabor vor dem Rheinfall.
Foto: BENJAMIN SOLAND
Christian Müller (Text) und Benjamin Soland (Fotos)

Gabor Csaszar muss laut lachen, als ihm BLICK zur Begrüssung ein Portrait seiner ungarischen Landsfrau Zsa Zsa Gabor (†2016) zeigt. «Sie war immer mit reichen Männern verheiratet. Und nach jeder Hochzeit war sie selbst immer etwas reicher. Das ist nicht typisch ungarisch.» Tatsächlich hat der ruhige Familienmensch Csaszar abgesehen vom Pass und dem ähnlich klingenden Namen kaum etwas mit der extrovertierten Film-Diva gemeinsam.

Dabei ist Csaszar selbst eine grosse Nummer – zumindest im europäischen Handball. «Als ich noch bei Veszprem (ungarischer Serienmeister, Anm. d. Red.) spielte und wir mit Ungarn in London bei Olympia waren, haben sich die Leute nach mir umgedreht und gesagt: ‹Schau, da ist Csaszar!›»

Seit er via Paris in Schaffhausen gelandet ist, hat die Aufmerksamkeit abgenommen. «Handball ist nun mal nicht so populär in der Schweiz. Aber das Leben hier ist so gut, dass die Leute den Sport nicht so sehr brauchen wie in Vesz­prem, wo 5500 Verrückte an jedes Heimspiel kommen.»

Die Champions League führte Csaszar diese Saison an seine beiden alten Wirkungsstätten zurück. Und obwohl das Abenteuer für die Kadetten schon nach der Gruppenphase beendet war, schwärmt er vom wöchentlichen Kräftemessen mit der Weltelite. «Für unsere jungen Spieler ist dies mental eine super Erfahrung, auch wenn es viel Kraft für die Liga gekostet hat.»

Vier weitere fette Jahre?

Jetzt wo die Doppel­belastung weg ist, gilt Csaszars Konzentration der Verteidigung des Meistertitels gegen Pfadi Winterthur. «Wenn wir nicht gewinnen, stimmt etwas nicht. Die Saison bedeutet nichts ohne Titel.»

Um weitere Trophäen an den Rheinfall zu holen, hat Kadetten-Boss Giorgio Behr den Vertrag mit dem 32-Jährigen gleich um vier Jahre verlängert. Offenbar für beide Seiten eine Win-win-Situation. «Ein Wechsel ist immer ein Risiko. Und das wollte ich mit meiner Familie nicht mehr eingehen», sagt Csaszar, der mit seiner Frau und seiner zweieinhalbjährigen Tochter etwas ausserhalb von Schaffhausen wohnt.

Er könne sich gut vorstellen, nach seiner Karriere hier zu bleiben und dem Schweizer Handball in irgendeiner Funktion etwas zurückzugeben. Dann hätte Gabor Csaszar noch etwas Drittes mit Zsa Zsa Gabor gemeinsam: Diese ist nach ihrer Schauspielzeit in Hollywood nämlich auch nicht mehr nach Ungarn zurückgekehrt.

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