Das meint BLICK zum Rechts-Knatsch im Handball
Das ist schlecht für den Amateursport

Wir sollten nicht wegen jeder Verletzung, die wir beim Sport erleiden, vor Gericht ziehen, schreibt BLICK-Reporter Emanuel Gisi.
Publiziert: 09.09.2017 um 18:00 Uhr
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Aktualisiert: 01.10.2018 um 00:13 Uhr
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Angeklagt: Michael Vogt.
Emanuel Gisi

Wer unfair behandelt wird, hat hierzulande das Recht, sich vor Gericht zu wehren. Das ist gut so.

Wer auf dem Sportplatz gewalttätig wird, gehört bestraft. Nicht nur von einem Sportverband, sondern von einem ordentlichen Gericht. Das Spielfeld ist keine rechtsfreie Zone. Auch das ist gut so.

Aber wir müssen aufpassen. Wo führt es hin, wenn wir wegen jeder Verletzung, die wir beim Sport erleiden, vor Gericht ziehen? Den Gegner verklagen, weil er im Eifer des Gefechts über die Stränge geschlagen hat?

Natürlich ist es schmerzhaft und bedauerlich, wenn sich jemand wegen eines Fouls verletzt. Ein Schlüsselbeinbruch ist nicht lustig.

Aber bei allem Verständnis: Wir sprechen über Handball. Wo es dauernd zu harten Zweikämpfen kommt. Wo Fouls zum Alltag gehören. Verletzungen leider auch. «Handball ist kein Ballett», hat einer der befragten Trainer während der Recherche gesagt. Wenn es dumm läuft, kann es jeden treffen.

Die Kämpfertypen auf den Provinz-Sportplätzen dürfen aber zum Glück weitermachen. Das Bundesgericht wird seine Praxis wohl kaum ändern. Aber allein, dass ein Verfahren zu einem Dutzendfoul sich seit zwei Jahren hinzieht, ist schlecht für den Amateursport.

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