Rein optisch haben die Wacker-Cracks Luca Linder (1.78 m, 80 kg), Jonas Dähler (1.93 m, 85 kg) und Reto Friedli (1.87 m, 100 kg) gar nicht gemeinsam.
Doch der erste Eindruck trügt: Alle drei sind Berner Oberländer Eigengewächse, haben in Thun bzw. Steffisburg ihr handballerisches Handwerk gelernt. Alle drei sind seit rund zehn Jahren bei Wacker in der ersten Mannschaft, wurden zusammen 2013 Schweizer Meister. Jetzt haben auch alle drei ihre Verträge bis 2019 verlängert.
«Es war für alle klar, dass sie in Thun bleiben möchten», sagt Kreisläufer Friedli (28) und erntet zustimmendes Nicken von seinen beiden Kollegen.
Dass sie gar nicht erst mit einem anderen Verein liebäugelten, hat viel mit dem «Wacker-Groove» zu tun.
«Die Zusammenarbeit hier ist durch Respekt und Freundschaft geprägt und nicht durch eine strikte Hierarchie», beschreibt Rechtsaussen Dähler (27) die spezielle Atmosphäre im Verein.
Auch dank dieser mannschaftlichen Geschlossenheit hat sich Wacker hinter Liga-Krösus Schaffhausen zur Nummer zwei entwickelt. «Wir wurden früher belächelt. Ausser kämpfen können wir nichts, hiess es jeweils», blickt Trainer Martin Rubin zurück.
Dies habe sich mit den beiden Cupsiegen (2012, 2013) sowie dem Meistertitel aber definitiv geändert.
Titel bleiben trotz Verletzungssorgen das Ziel der Thuner. «Wir müssen einfach die Wacker-Tugenden noch mehr auf den Platz bringen», sagt Linder (28). Heisst: Noch geschlossener decken, noch schneller nach vorne spielen, noch mehr kämpfen.
Spätestens wenn in der Finalrunde wieder alle fit sind, will Wacker voll angreifen. «Dann können wird auch die Kadetten schlagen. Das haben wir oft genug bewiesen», sagt Rubin.
Trotz Titelträumen denkt man auch an die Zukunft. Mit Viktor Glatthard (23) und Lenny Rubin (20) wächst nämlich bereits die nächste Wacker-Generation nach.