Zwei schöne Frauen öffnen die Tür eines Hauses in einer Steffisburger Seitengasse. Beide über 1.80 Meter gross. „Ich bin Teja“, sagt die eine. „Ich Karmen“, die andere. „Das ist unsere Sloweninnen-WG. Herzlich willkommen.“
Teja Ferfolja (25) und Karmen Korenic (23) sind die Stars des NLA-Klubs Rotweiss Thun. Die beiden sympathischen Handball-Girls zeigen dem BLICK ihr Zuhause, das der Klub für sie gemietet hat.
Rückraumspielerin Teja und Goalie Karmen kannten sich vor dem Thun-Engagement nicht, wurden aber durch das Zusammenleben in der WG gute Freundinnen. „Wir haben die gleichen Charaktereigenschaften“, sagt Teja. „Offen, direkt, lustig.“ Und nie um ein Spässchen verlegen. «Wie zwei Lesben auf dem Sofa«, findet Karmen gigelnd, als der Fotograf um ein Bild auf der Couch im Wohnzimmer bittet.
Die Aufgaben in der WG sind klar geregelt: Karmen kocht, Teja putzt. „Teja darf die Küche nicht betreten“, meint Karmen. „Ich kann zwar nicht kochen – dafür Party machen,“ so Teja. «Im Berner Oberland gibt es jedoch kein wirkliches Nachtleben.» Wenn Party, dann im Haus von Samo Sibila. Der Slowene wohnt in der Nachbarschaft, ist Fan und Sponsor von Rotweiss Thun. Wilde Slowenen-Sausen in Sibilas Weinkeller. Alkohol, slowenische Musik. «Natürlich trinken wir nichts», beteuern Teja und Karmen. Lachen, Rotwerden.
Slowenischer Dreier? Fehlanzeige! Denn sowohl für Teja wie auch für Karmen gibts nur einen Mann: ihren Schatz. Beide führen Fernbeziehungen.
Wie lange die zusammengewürfelte, jedoch toll funktionierende Konstellation in der Sloweninnen-WG anhält, ist ungewiss. Die Thun-Girls sind keine Profis, arbeiten Teilzeit in Logistikfirmen. Die Jobs: «unbefriedigend«.
Tejas Vertrag läuft im Sommer aus. «Natürlich würden wir sie gerne behalten. Sie ist die zweitbeste Torjägerin der Liga. Eine absolute Topspielerin», sagt Habki Zurbuchen, Präsident von Rotweiss Thun. «Ich will in einer europäischen Spitzenliga spielen. Frankreich oder Deutschland«, meint Teja Ferfolja dazu.
Karmen Korenic bleibt noch mindestens eine Saison: «Ich habe mich ins Berner Oberland verliebt. Und ich will besser Deutsch lernen, um meine Chancen auf dem Arbeitsmarkt zu verbessern.»