Berns 2,04-m-Riese aus Deutschland
Die Liga ist eine echte Wundertüte

Rückraum-Shooter Matthias Gerlich (30) verstärkt seit dieser Saison den BSV Bern. Der Deutsche spricht ganz ehrlich über sein neues Leben in der Schweiz.
Publiziert: 21.02.2019 um 16:16 Uhr
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Seit dieser Saison verstärkt Gerlich den BSV Bern.
Foto: bsvbernmuri.ch
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Matthias DubachLeiter Reporter-Pool Blick Sport

Jetzt mal ehrlich, Matthias Gerlich: Warum sind Sie in der Schweiz gelandet?
Matthias Gerlich:
Mich hat es gereizt, etwas Neues und Unbekanntes kennenzulernen. Ich würde es nicht Alltagstrott nennen, aber nach vielen Jahren in der Bundesliga wollte ich auch mal Auslands­erfahrung sammeln. Die Schweiz war mir schon ­immer sympathisch.

Ist Ihnen das Land nach acht Monaten denn immer noch sympathisch?
Wir fühlen uns wohl. Meine Frau und unser Hund sind mit mir ebenfalls nach Bern gezogen. Es ist eine andere Kultur als in Deutschland, aber wir wollten ja auch ­privat Neues entdecken. Wir haben uns prima eingelebt und haben auch nette Nachbarn, es ist der Eishockey-Profi Flurin Randegger (SCL ­Tigers, d. Red.).

Bei den Rhein-Neckar Löwen haben Sie mit Andy Schmid ­zusammen gespielt. Was sind Ihre ­Erinnerungen?
Er ist ein unfassbar guter Spieler. Ich war sein Teamkollege im Jahr, als er den Durchbruch zum ganz ­grossen Spieler schaffte. Ein echtes Ausnahmetalent.

Auch unseren Schweizer Nati-Rückkehrer Alen Milosevic ­kennen Sie. Wie tickt er?
Ein cooler, witziger Typ. Als er neu nach Leipzig kam, ­haben wir auch abseits des Sports einiges unternommen. Wir sind Pizza essen gegangen, und ich habe ihm die Stadt gezeigt. Und mein Vater hat ihm den Telefonanschluss besorgt!

Leiden Sie manchmal unter ­Ihrer Grösse von 2,04 Metern?Normale Jeans von der ­Stange passen mir meistens nicht. Aber sonst bin ich zufrieden mit meiner Grösse. Im Job kann ich sie ja ­ziemlich gut nutzen (lacht).

Was halten Sie von der SHL?
Es ist sportlich auf jeden Fall was anderes. Den Modus mit Finalrunde und Playoffs kannte ich zuvor nicht. Ich bin sehr ­gespannt, wie es wird in den Playoffs. In wenigen Tagen bis zu fünf Mal gegen denselben Gegner zu spielen, stelle ich mir sehr speziell vor!

Wo steht der Schweizer ­Handball im Vergleich zum deutschen?Das Niveau ist schwer zu vergleichen, aber die SHL braucht sich nicht zu verstecken. Die Liga ist attraktiv, weil jeder jeden schlagen kann. Eine echte Wundertüte. Ich bin sicher, dass in den Playoffs jede Mannschaft noch ein paar Prozente zulegen wird.

Was ist mit Bern möglich?
Ganz ehrlich? Es ist alles möglich! Wir haben diese Saison schon Schaffhausen und Winterthur geschlagen. Okay, Wacker bisher nicht. Aber in den Playoffs wird entscheidend sein, wer auf den Punkt in Form ist und keine Verletzten hat.

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