Am Sonntag musste der Schweizer Handball-Star Andy Schmid mit den Rhein-Neckar Löwen in der Champions League in Montpellier antreten – in Frankreich, das eben von den Terror-Anschlägen von Paris erschüttert worden war. Das Team aus Mannheim siegte 30:28. Schmid erzielte fünf Tore. Freuen konnte sich beim Bundesliga-Leader wegen Paris aber niemand.
Schmid war gar dafür gewesen, die Partie abzusagen. «Mir ist klar, dass das Leben nach solch einer Tragödie weitergehen muss. Und der Sport kann in diesen Momenten Völker verbinden und Ablenkung bieten. Aber vielleicht wäre es besser gewesen, nicht zu spielen, innezuhalten und sich zu überlegen: Was passiert eigentlich auf dieser Welt?» Lieber hätte Schmid in Ruhe den Opfern seinen Respekt erwiesen.
An seine Sicherheit habe er auf der Reise nicht als Erstes gedacht, so der 32-Jährige, der seit kurzem verheiratet ist. Er habe vollstes Vertrauen in die Organisatoren in Montpellier (rund 750 km von Paris entfernt) gehabt.
Für Schmid ist klar, dass er diesen Trip sein Leben lang nicht vergessen wird. Trotz aller Bedenken hat ihn diese Partie berührt. Die Atmosphäre in der Halle sei eindrücklich gewesen, die Trauer greifbar. «Als beide Teams vor dem Anpfiff auf dem Feld standen, sang eine junge Frau die französische Nationalhymne. Da schossen mir fast die Tränen in die Augen», erzählt Schmid. Nach dem Match sei er einfach nur froh gewesen, nach Hause zurückkehren zu können.