Andy Schmid zum schwersten Match seines Lebens
«Ich hätte lieber nicht gespielt»

Nur wenige Tage nach dem schrecklichen Anschlägen in Paris spielte Andy Schmid mit den Rhein-Neckar Löwen in Montpellier. Über ihren Sieg konnte sich jedoch niemand freuen.
Publiziert: 17.11.2015 um 00:00 Uhr
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Aktualisiert: 10.09.2018 um 14:20 Uhr
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Trauerminute vor dem Spiel von Schmids Rhein-Neckar Löwen in Montpellier.
Foto: Keystone
Marco Ackermann

Am Sonntag musste der Schweizer Handball-Star Andy Schmid mit den Rhein-Neckar Löwen in der Champions League in Mont­pellier antreten – in Frankreich, das eben von den Terror-Anschlägen von Paris erschüttert worden war. Das Team aus Mannheim siegte 30:28. Schmid erzielte fünf Tore. Freuen konnte sich beim Bundesliga-Leader wegen Paris aber niemand.

Schmid war gar dafür gewesen, die Partie abzusagen. «Mir ist klar, dass das Leben nach solch einer Tragödie weitergehen muss. Und der Sport kann in diesen Momenten Völker verbinden und Ablenkung bieten. Aber vielleicht wäre es besser gewesen, nicht zu spielen, innezuhalten und sich zu überlegen: Was passiert eigentlich auf dieser Welt?» Lieber hätte Schmid in Ruhe den Opfern seinen Respekt erwiesen.

An seine Sicherheit habe er auf der Reise nicht als Erstes gedacht, so der 32-Jährige, der seit kurzem verheiratet ist. Er habe vollstes Vertrauen in die Organisatoren in Montpellier (rund 750 km von Paris entfernt) gehabt.

Für Schmid ist klar, dass er diesen Trip sein Leben lang nicht vergessen wird. Trotz aller Bedenken hat ihn diese Partie berührt. Die Atmosphäre in der Halle sei eindrücklich gewesen, die Trauer greifbar. «Als beide Teams vor dem Anpfiff auf dem Feld standen, sang eine junge Frau die französische Nationalhymne. Da schossen mir fast die Tränen in die Augen», erzählt Schmid. Nach dem Match sei er einfach nur froh gewesen, nach Hause zurückkehren zu können.

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