Nikola Portner erlebt turbulente Tage. Am Mittwoch verspielt sein Klub Montpellier mit einer Niederlage zwei Runden vor Schluss im Fernduell mit Paris Saint-Germain wohl den französischen Meistertitel. «Bei uns ist einiges schief gelaufen. Ich möchte gar nicht darüber sprechen», sagt der Nati-Goalie nach dem 25:26 in St. Raphael.
Viel lieber spricht er über das kommende Wochenende. Dann steht er mit Montpellier im Final Four der Champions League. Dass neben Titelverteidiger Vardar Skopje mit Nantes und PSG zwei weitere französische Teams beim Handball-Gipfeltreffen am Start sind, sei kein Zufall. «Frankreich hat die beste Liga der Welt», sagt Portner selbstbewusst. Die deutsche Bundesliga, die bisher diesen Titel für sich reklamierte, ist wie schon letztes Jahr nicht vertreten. «Dass sich ein Team wie die Rhein-Neckar Löwen aufgrund eines Terminstreits selbst aus dem Wettbewerb nimmt, würde in Frankreich nie passieren», sagt der 24-Jährige.
Portner selbst muss bei Montpelliers Höhenflug verschiedene Rollen ausfüllen: Mal ist er wie im Achtelfinal gegen Rekordsieger Barcelona einer der Matchwinner, mal ist er wie im Viertelfinal gegen Flensburg nur Zuschauer. Auch am Samstag im Halbfinal gegen Vardar wird ihm zu Beginn wieder Vincent Gérard vor der Sonne stehen. «Wir pflegen einen gesunden Konkurrenzkampf auf Augenhöhe», beschreibt Portner seine Beziehung zum französischen Weltmeister-Goalie. «Er lernt von mir genauso wie ich von ihm.»
Spätestens 2019 wechselt Gérard nach Paris. Dann soll Portner, der seinen Vertrag unlängst bis 2022 verlängert hat, zur Nummer eins aufsteigen. «So weit denke ich aber gar nicht. Ich bereite mich auf jedes Spiel gleich vor – ob als Stammkeeper oder als Ersatz.» Angesichts der ständigen Achterbahnfahrt sicher das richtige Rezept.