26:32 im Barrage-Hinspiel in Norwegen
Handball-Nati braucht kleines Wunder für WM-Quali

Für die Schweizer Handballer ist die WM 2019 nach dem Barrage-Hinspiel in die Ferne gerückt. Auswärts in Norwegen ist das Team um Star Andy Schmid beim 26:32 (11:19) ohne Brot. Das Rückspiel steigt am Dienstag in Zug.
Publiziert: 09.06.2018 um 20:52 Uhr
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Aktualisiert: 13.09.2018 um 01:10 Uhr
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Der Schweizer Albin Alili und der Norweger Magnus Gullerud im Duell am Kreis.
Foto: KEY
Marc Ribolla

Seit 23 Jahren und dem starken 7. Platz in Island träumen die Schweizer Handballer von einer WM-Teilnahme. Dieser Traum wird noch ein wenig länger andauern. Denn um den Sprung an die WM 2019 in Deutschland und Dänemark zu schaffen, brauchen die Schweizer ein Wunder.

«Es wird Phasen geben, in denen wir chancenlos sind. Aber dann dürfen wir das Spiel nicht einfach aus der Hand gleiten lassen», meinte Nati-Trainer Michael Suter vor dem kapitalen WM-Barrage-Hinspiel in Norwegen. Geduld und Ruhe bewahren soll das Rezept zum Coup heissen.

Defensiv sind die Schweizer zu nachlässig

Gegen die hochfavorisierten Vizeweltmeister von 2017 klappt dies aber nicht wunschgemäss. Die Schweizer geraten von Beginn weg ins Hintertreffen. Nach knapp 20 Minuten ist der Rückstand mit 8:13 bereits vorentscheidend.

Während des ersten Time-Outs versucht Suter das Team um Bundesliga-Star Andy Schmid zu pushen. Die Schweizer Schwachstellen sind rasch erkannt. «Wir sind hinten zu fest isoliert, haben keine kompakte Einheit in der Deckung», kritisiert Suter. Die Wetklasse-Norweger sind im 1 gegen 1 robuster.

Die arg ersatzgeschwächte Nati, die gleich auf neun (!) Verletzte verzichten muss (Delhees, Huwyler, Küttel, Tynowski, Vernier, Kusio, Markovic, Raemy und Sidorowicz), bezahlt Lehrgeld in Stavanger. Die Limiten werden leider in der 1. Hälfte (11:19) schonungslos aufgezeigt. Auch Schmid läuft es nicht rund. In der ersten Hälfte scheitert er mit zwei Siebenmetern am norwegischen Goalie.

Zweite Hälfte geht an die Schweiz

Die zweite Hälfte verläuft zunächst ähnlich wie die erste. Nach 40 Minuten führen die Gastgeber mit zehn Treffern Differenz. Die Nati steckt nicht auf, denn jedes Goal zählt in der Endabrechnung.

Norwegen nimmt einen Gang raus, das bietet der Schweiz wieder Chancen. Sogar Goalie Nikola Portner gelingt mit einem Weitwurf ein Treffer. Im Endspurt kann die Nati auf 26:32 verkürzen und so die zweite Halbzeit sogar gewinnen.

Beste Werfer bei den Schweizern sind Andy Schmid und Max Gerbl mit je sechs Goals. Bei Norwegen glänzt PSG-Spieler Sander Sagosen mit zehn Treffern.

Nati-Coach Suter analysiert die Partie gegenüber BLICK: «Wir haben dem Zugriff nicht geschafft am Anfang. Das ist eine Weltklasse-Mannschaft, die wir nicht stoppen konnten hinten. Vorne wären drei, vier Tore mehr problemlos möglich gewesen. Dann wären wir schon bei Unentschieden. In der 2. Hälfte konnten wir beweisen, dass wir eine riesige Moral in der Truppe haben. Wir haben uns sehr gut verkauft. Die Mannschaft hat den Kopf nie hängen lassen und ist am Schluss mit einem vernünftigen Resultat belohnt worden.»

Rückspiel am Dienstag in Zug

Die Sechs-Tore-Hypothek ist zwar happig, aber bei einem Toptag aller Spieler und entsprechendem Wettkampfglück mit der Unterstützung der Fans vielleicht wettzumachen.

Viel Zeit, um die Schlappe zu verarbeiten, bleibt der Nati nicht. Das Barrage-Rückspiel in der Zuger Bosshard-Arena steigt bereits kommenden Dienstag um 18.15 Uhr (live auf SRFzwei).

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