«Ich bin glücklich und aufgeregt»
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Sion-Hoarau vor Hit gegen YB:«Ich bin glücklich und aufgeregt»

Guillaume Hoarau vor seinem mehr als speziellen Debütspiel für Sion
«Das ist Hollywood - und es ist meine Affiche»

Gleich in seinem ersten Spiel für Sion trifft YB-Legende Guillaume Hoarau am Samstag auf den Meister. «Der Vorhang geht auf», sagt AirFrance. Und er sei aufgeregt wie ein kleines Kind.
Publiziert: 24.09.2020 um 17:05 Uhr
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Aktualisiert: 25.09.2020 um 09:14 Uhr
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Guillaume Hoarau trifft am Samstag mit Sion auf YB.
Foto: freshfocus
Alain Kunz

Nicht schwer zu erraten, von wem diese Worte stammen vor einem ersten elektrisierenden Spiel in dieser kurzen Saison. Der FC Sion mit seinem Zuzug Guillaume Hoarau gegen YB, den Klub, den der Franzose derart verändert hat, dass er dort zur Legende geworden ist. Am Mittag ist der neue Walliser Star zusammen mit den anderen sechs Neuen des FC Sion vorgestellt worden. Da sitzt ein Weltmeister als Trainer dort und Christian Constantin daneben. Doch die grosse Show gehört weder dem einen, noch dem anderen. Sondern Hoarau.

Und die grosse Frage, die im Raum steht? Spielt er am Samstag in seinem ersten Spiel gar von Beginn weg? Als er im Cupfinal für YB nach 82 Minuten kommt, trifft er zuerst den Pfosten und bejubelt dann Spielmanns Siegtreffer. In diesen paar Minuten zeigt der Mann von La Réunion: Ich bin fit! Und Samstag? «Wir wollen nichts übereilen. Ich werde das mit dem Coach noch besprechen.» Aber Minimum eine Jokerrolle? AirFrance, der auch in Sion mit der 99 spielen wird? «Das sicher. Der Joker - das ist ohnehin meine Lebensrolle.» Und grinst...

Wer auf einen Einsatz von Beginn weg wettet, wird indes kaum viel Geld verdienen. «Wir haben noch zwei Tage, um das zu entscheiden. Wir sind nur schon mal glücklich, dass er bei uns ist, weil er ein Spieler von grosser Qualität ist», sagt Grosso. Also mindestens in Kader? «Das sage ich ihnen doch nicht, bevor es der Spieler weiss», empört sich Grosso zuerst. Um dann doch anzufügen: «Aber er ist dabei, wenn er physisch gut ist.» Und das ist er. Das wissen wir. Zumal er nur eine einzige Woche Pause gehabt hat zwischen den beiden Spielzeiten.

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Wer den Langen so sieht im Hotel La Porte d’Octodure, der schummrigen und in die Jahre gekommenen Absteige von Christian Constantin, der merkt sofort: Auch hier fühlt sich der Torschützenkönig der vorletzten Saison gleich pudelwohl. Auch wenn er nach der Frage, ob er schon im Hotel übernachtet habe, antwortet: «Das ist privat.» Er ziehe da den Joker. Um gleich wieder zu scherzen: «Du musst doch nicht mich fotografieren. Und dann noch mit dieser Maske. Nimm doch lieber diese herrliche Bergwelt hier auf. Die ist einmalig.» Wie wenn rund um Thun, seinem letzten Wohnort, alles flach gewesen wäre...

«Und lass mir den Coach in Ruhe», sagt er, ungefragt. Um gleich mal den Diskussionen um Trainerfresser CC und seinen Promi-Coach die Schärfe zu nehmen. «Das ist ein positiver, guter Mensch. Er hat mich von Beginn weg durchwegs überzeugt. Also: nicht dreinschiessen. Gebt ihm Zeit.» Ein honorer Aufruf. Doch der bessere Adressat wäre wohl CC gewesen... Aber keine Bange: Hoarau wird auch den in die Pflicht nehmen. Sonst wäre er nicht Hoarau.

Apropos CC. Wie stuft dieser das Risiko ein, einem 36-jährigen Spieler, der zuletzt verletzungsanfällig gewesen war, einen Vertrag anzubieten? «Ich habe mit älteren Stürmer die weit besseren Erfahrungen gemacht als mit routinierten Verteidigern oder Mittelfeldspielen. Gekas und Mpenza haben beide in einem fortgeschrittenen Alter voll eingeschlagen. Für den Spieler selber ist das ohnehin kein Thema. «Ich bin 20 mit 16 Jahren Erfahrung obendrauf...», sagt er schelmisch, und ernsthafter: «Ich bin ja erst mit 20 Profi geworden. Also bin ich nicht ausgebrannt. Mein persönliches Ziel hier ist es, dass die Leute aufhören, mir ewig zu sagen, wie alt ich sei.»

Da kommt das Beispiel Zlatan Ibrahimovic wie gerufen. Der hat zum Saisonstart der Serie A mit einem Doppelpack Bologna abgeschossen. Der 38-jährige, auf sein Alter angesprochen: «Ich bin wie Benjamin Button. Ich wurde alt geboren und sterbe jung.» Das sei ein schöner Vergleich, sagt Hoarau, der bei PSG eine Saison gemeinsam mit Ibra gespielt hat. «Und das Beispiel zeigt, dass Erfahrung nach wie vor etwas bedeutet.»

Auf jeden Fall sei er eines vor dem YB-Spiel, sagt Hoarau: Aufgeregt! Wie um zu dokumentieren, dass er nervös sein müsse, wie ein Rookie vor seinem ersten Profi-Match. Aber klar: Hoarau ist ja auch erst 20...

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