Es ist bald fertig mit Homeoffice für die Super-League-Cracks! Ab 11. Mai dürfen sie wieder voll trainieren, also mit Körperkontakt und ohne Distanzregeln. Ab 8. Juni kann dann die Ende Februar unterbrochene Meisterschaft weitergehen! «Das hat uns natürlich schon enorm gefehlt, dieses Zusammensein, die Entwicklung einer Gruppendynamik», so Maurizio Jacobacci, Trainer des FC Lugano, der derzeit in seinem Zuger Domizil im Homeoffice sitzt.
Dass es wieder losgehen kann, hat der Bundesrat am Dienstag entschieden und am Mittwoch kommuniziert. Damit sind wir, bei der doch schwachen Lobby, die der Sport in Bundesbern hat, Vorreiter: Keine andere Liga in einem vom Corona-Virus massiv heimgesuchten europäischen Land hat bislang grünes Politlicht erhalten, mit der Meisterschaft wieder loszulegen!
«Zuerst braucht es eine Auslegeordnung»
Aber: Gehts im Juni tatsächlich wieder los? Mindestens vier Super-League-Klubs sind gegen eine zweite Saisonhälfte mit Geisterspielen. Sion, Lugano, Xamax und Thun. Und auch der FC Basel ist skeptisch, Präsident Bernhard Burgener sprach von bis zu 300'000 Franken Verlust pro Geisterspiel. Oder kann die Liga obrigkeitlich befehlen, dass am 8. Juni wieder gespielt wird? CEO Claudius Schäfer: «Zuerst braucht es eine Auslegeordnung, was es heisst, mit Geisterspielen zu spielen. Diese Diskussion starten wir am Donnerstag im Liga-Komitee. Danach nehmen wir natürlich die Klubs mit ins Boot.» Dass die Liga weiterspielen will, steht ausser Frage. Und für Schäfer und seinen Mannen, welche die letzten Tage und Nacht schufteten, um das Geisterspiel-Konzept unter Covid-19-Bedingungen zu entwickeln und sich für die Sache Fussball stark zu machen, wäre ein Nein eine unfassbare Enttäuschung.
Und für die Trainer? «Ich bin von Natur aus Sportler, will also wieder arbeiten – und das so schnell wie möglich», sagt Jacobacci. «Und: Indem wir spielen, helfen wir mit, wieder ein bisschen Normalität in den Alltag zurückzubringen.» Auch Peter Zeidler, Coach von Tabellenführer St. Gallen, bringt ein «Aber» an: «Fussball geht mit Zuschauern. Doch jetzt geht das nicht und nun müssen wir alle gemeinsam da durch. Und uns schnellstmöglich in den Modus versetzen: Jetzt gehts los!» Und dann erinnert sich der Lehrer seiner Geschichtswurzeln: «Es sind schon historische Zeiten, die wir hier erleben…»
Knüller YB – FCZ am 9. Juni
Der Fussball-Datenplan für diese historische Zeiten ist eng. Schon am Dienstag, 9. Juni gehts wieder los. Mit der 24. Runde mit dem Knüller YB vs. FCZ. Dann wird turbomässig eine Runde nach der anderen sowie Viertel- und Halbfinals sowie der Cupfinal durchgerattert. Alles englische Wochen, ausnahmslos. Bis am 1./2. August das Saisonfinale steigt. Und danach die Barrage zum Schluss.
Was jetzt schon sicher ist: Wegen des Verbots von Grossveranstaltungen bis Ende August, also solchen mit über tausend Leuten, werden alle Spiele unter Ausschluss der Öffentlichkeit ausgetragen werden müssen. Und unter zumindest zum Start strengsten Hygieneauflagen. Die aber im Zuge weiterer Lockerungen auch eine gewisse Normalisierung erfahren können. Nur, eben: Fussball wird diese Saison ein TV-Event bleiben.
Breitensport darf in Kleingruppen trainieren
Auch im Breitensport gibts einen Entscheid: Ab dem 11. Mai dürfen Kleingruppen mit maximal fünf Personen wieder trainieren. Ohne Körperkontakt und unter Einhaltung der Hygiene- und Distanzregeln. Aber auch im Amateur-Bereich steht noch aus, ob der Verband die Saison weiterführen will oder ob es zum Abbruch kommt.
Am späteren Nachmittag präzisiert Bundesrätin Viola Amherd die Regeln für den Sport ab 11. Mai. «Im Interesse der Volksgesundheit will der Bundesrat die Lockerungen im Sport rasch zulassen», so Amherd. Hobbysportler – aus sämtlichen Sportarten – dürfen dann sowohl in Einzel- und in Mannschaftssportarten wieder trainieren. Voraussetzungen sind Schutzkonzepte und das Einhalten der Hygienemassnahmen.
Im Breitensport darf allerdings nur in Kleingruppen mit maximal fünf Personen trainiert werden und ohne Körperkontakt und unter Einhaltung der Hygiene- und Distanzregeln. «Jeder Anbieter muss ein eigenes Schutzkonzept haben», so Amherd. «Dasselbe gilt auch für den Betrieb von Sportanlagen.»
Definitiver Entscheid am 27. Mai
Im Leistungssport dürfen auch Teams über fünf Personen zusammen trainieren. «Die Einschränkungen sind im Leistunssport weniger streng. Dort können die Schutzmassnahmen einfacher gewährleistet werden», sagt Amherd. «Das gilt beispielsweise für Athletinnen und Athleten, die in einem nationalen Kader sind. Oder für den Mannschaftssport mit überwiegend professionellem Spielbetrieb.»
Bis am 8. Juni seien nur Trainingseinheiten vorgesehen, Wettkämpfe sind nicht erlaubt. Danach sei geplant, diese wieder zuzulassen – allerdings unter Ausschluss der Öffentlichkeit. Dabei werde immer die Entwicklung der Pandemie verfolgt. Amherd: «Der Bundesrat wird diesen Entscheid dann definitiv am 27. Mai treffen.»
Die Sportministerin weiter: «Bei Fragen zur Umsetzung und zu den nötigen Schutzkonzepten können sich die lokalen Vereine an ihre jeweiligen Dachorganisationen wenden. Das ist so organisiert, dass die Auskunft geben können.»
Wegen dem Coronavirus fallen derzeit auch alle Jugend- und Sport-Aktivitäten aus. «Damit fehlen den Vereinen wichtige Einnahmen», so Amherd. «Wir wollen diese Vereine zusätzlich unterstützen und sie Ende Jahr für die Ausfälle entschädigen. Wenn nötig, werde ich die entsprechenden Rechtsanpassungen in Auftrag geben.»
Für Sport in die Badi, nicht fürs Sünnele
Bergführer dürfen ihre Arbeit wieder aufnehmen, sagt Viola Amherd. Und die Badis? Es sei bei allen Sportarten dasselbe: Wenn es ein Schutzkonzept gebe, sei die Öffnung möglich. Amherd betont aber, dass es Sache der Kantone beziehungsweise Gemeinde sei, ob die Öffnung erlaubt wird. Generell gelte: «Um Sport zu machen darf man in die Badi», sagt Amherd. «Aber nicht, um Freunde zu treffen und sich zu bräunen.»
Schwingen im Sommer?
Eine weitere Frage betrifft den Schwingsport: Müssen die Schwinger die Hose bis 2021 an den Nagel hängen? «Es wäre schön, im Sommer das Schwingen wieder zulassen zu können», antwortet Amherd. Das hänge ganz von der weiteren Entwicklung der Pandemie ab. Der Schwingverband vermeldet, dass sicher bis Ende August keine Schwingfeste stattfinden werden: «Der Zentralvorstand wird zusammen mit den Teilverbänden nun nach Lösungen suchen, um den Schwingfestkalender 2021 lösungsorientiert zur Befriedigung aller Ansprechgruppen ausgestalten zu können.»
Swiss Olympic freut sich über «positive Aussichten»
Swiss-Olympic-Boss Jürg Stahl reagiert in einer Mitteilung erfreut über die «positiven Aussichten»: «Der Bundesrat zeigt mit dem Entscheid, welch grosse Bedeutung er dem Sport für die physische aber auch die mentale Gesundheit der Menschen in unserem Land und auch für die Wirtschaft beimisst. Für die Sportlerinnen und Sportler in unserem Land ergibt sich dadurch eine höchst erfreuliche Aussicht.» Und weiter: «Als Dachverband des Schweizer Sports wird Swiss Olympic seine Verantwortung wahrnehmen und zusammen mit den Mitgliedsverbänden für eine achtsame und schrittweise Rückkehr zur Normalität für den organisierten Sport sorgen.»
Betreffend Grossveranstaltungen über 1000 Personen sei für Ligen (insbesondere professionelle Ligen), Verbände, Veranstalter von grossen Events sowie für Spitzensportlerinnen und Spitzensportler eine gewisse Planungssicherheit entstanden. Das ändere aber nichts daran, dass Veranstaltungen ohne Publikum nicht eine riesige Herausforderung bedeuten. Stahl: «Die Zuschauerinnen und Zuschauer sind ein Lebensnerv des Sports - aus emotionaler und auch finanzieller Sicht. Ohne Beiträge des Publikums ist die Liquidität bei vielen Vereinen in Frage gestellt.» Swiss Olympic werde sich daher zusammen mit den Direktbetroffenen dafür einsetzen, dass ihre besondere Situation gebührend berücksichtigt werde.
Breitensport darf in Kleingruppen trainieren
Auch im Breitensport gibts einen Entscheid: Ab dem 11. Mai dürfen Kleingruppen mit maximal fünf Personen wieder trainieren. Ohne Körperkontakt und unter Einhaltung der Hygiene- und Distanzregeln. Aber auch im Amateur-Bereich steht noch aus, ob der Verband die Saison weiterführen will oder ob es zum Abbruch kommt.
Am späteren Nachmittag präzisiert Bundesrätin Viola Amherd die Regeln für den Sport ab 11. Mai. «Im Interesse der Volksgesundheit will der Bundesrat die Lockerungen im Sport rasch zulassen», so Amherd. Hobbysportler – aus sämtlichen Sportarten – dürfen dann sowohl in Einzel- und in Mannschaftssportarten wieder trainieren. Voraussetzungen sind Schutzkonzepte und das Einhalten der Hygienemassnahmen.
Im Breitensport darf allerdings nur in Kleingruppen mit maximal fünf Personen trainiert werden und ohne Körperkontakt und unter Einhaltung der Hygiene- und Distanzregeln. «Jeder Anbieter muss ein eigenes Schutzkonzept haben», so Amherd. «Dasselbe gilt auch für den Betrieb von Sportanlagen.»
Definitiver Entscheid am 27. Mai
Im Leistungssport dürfen auch Teams über fünf Personen zusammen trainieren. «Die Einschränkungen sind im Leistunssport weniger streng. Dort können die Schutzmassnahmen einfacher gewährleistet werden», sagt Amherd. «Das gilt beispielsweise für Athletinnen und Athleten, die in einem nationalen Kader sind. Oder für den Mannschaftssport mit überwiegend professionellem Spielbetrieb.»
Bis am 8. Juni seien nur Trainingseinheiten vorgesehen, Wettkämpfe sind nicht erlaubt. Danach sei geplant, diese wieder zuzulassen – allerdings unter Ausschluss der Öffentlichkeit. Dabei werde immer die Entwicklung der Pandemie verfolgt. Amherd: «Der Bundesrat wird diesen Entscheid dann definitiv am 27. Mai treffen.»
Die Sportministerin weiter: «Bei Fragen zur Umsetzung und zu den nötigen Schutzkonzepten können sich die lokalen Vereine an ihre jeweiligen Dachorganisationen wenden. Das ist so organisiert, dass die Auskunft geben können.»
Wegen dem Coronavirus fallen derzeit auch alle Jugend- und Sport-Aktivitäten aus. «Damit fehlen den Vereinen wichtige Einnahmen», so Amherd. «Wir wollen diese Vereine zusätzlich unterstützen und sie Ende Jahr für die Ausfälle entschädigen. Wenn nötig, werde ich die entsprechenden Rechtsanpassungen in Auftrag geben.»
Für Sport in die Badi, nicht fürs Sünnele
Bergführer dürfen ihre Arbeit wieder aufnehmen, sagt Viola Amherd. Und die Badis? Es sei bei allen Sportarten dasselbe: Wenn es ein Schutzkonzept gebe, sei die Öffnung möglich. Amherd betont aber, dass es Sache der Kantone beziehungsweise Gemeinde sei, ob die Öffnung erlaubt wird. Generell gelte: «Um Sport zu machen darf man in die Badi», sagt Amherd. «Aber nicht, um Freunde zu treffen und sich zu bräunen.»
Schwingen im Sommer?
Eine weitere Frage betrifft den Schwingsport: Müssen die Schwinger die Hose bis 2021 an den Nagel hängen? «Es wäre schön, im Sommer das Schwingen wieder zulassen zu können», antwortet Amherd. Das hänge ganz von der weiteren Entwicklung der Pandemie ab. Der Schwingverband vermeldet, dass sicher bis Ende August keine Schwingfeste stattfinden werden: «Der Zentralvorstand wird zusammen mit den Teilverbänden nun nach Lösungen suchen, um den Schwingfestkalender 2021 lösungsorientiert zur Befriedigung aller Ansprechgruppen ausgestalten zu können.»
Swiss Olympic freut sich über «positive Aussichten»
Swiss-Olympic-Boss Jürg Stahl reagiert in einer Mitteilung erfreut über die «positiven Aussichten»: «Der Bundesrat zeigt mit dem Entscheid, welch grosse Bedeutung er dem Sport für die physische aber auch die mentale Gesundheit der Menschen in unserem Land und auch für die Wirtschaft beimisst. Für die Sportlerinnen und Sportler in unserem Land ergibt sich dadurch eine höchst erfreuliche Aussicht.» Und weiter: «Als Dachverband des Schweizer Sports wird Swiss Olympic seine Verantwortung wahrnehmen und zusammen mit den Mitgliedsverbänden für eine achtsame und schrittweise Rückkehr zur Normalität für den organisierten Sport sorgen.»
Betreffend Grossveranstaltungen über 1000 Personen sei für Ligen (insbesondere professionelle Ligen), Verbände, Veranstalter von grossen Events sowie für Spitzensportlerinnen und Spitzensportler eine gewisse Planungssicherheit entstanden. Das ändere aber nichts daran, dass Veranstaltungen ohne Publikum nicht eine riesige Herausforderung bedeuten. Stahl: «Die Zuschauerinnen und Zuschauer sind ein Lebensnerv des Sports - aus emotionaler und auch finanzieller Sicht. Ohne Beiträge des Publikums ist die Liquidität bei vielen Vereinen in Frage gestellt.» Swiss Olympic werde sich daher zusammen mit den Direktbetroffenen dafür einsetzen, dass ihre besondere Situation gebührend berücksichtigt werde.
Das Coronavirus beschäftigt aktuell die ganze Welt und täglich gibt es neue Entwicklungen. Alle aktuellen Informationen rund ums Thema gibt es im Coronavirus-Ticker.
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