Jubel, weil McIlroy patzt
DeChambeau gewinnt US Open zum zweiten Mal

Obwohl Bryson DeChambeau einen Vorsprung verspielt, jubelt er am Ende. Er gewinnt seinen zweiten Major-Titel. Auch, weil seine Konkurrenz ebenfalls patzt.
Publiziert: 17.06.2024 um 07:20 Uhr
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Aktualisiert: 17.06.2024 um 09:03 Uhr
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Bryson DeChambeau herzt seine Trophäe.
Foto: keystone-sda.ch

Der Amerikaner Bryson DeChambeau (30) gewinnt in Pinehurst, North Carolina, die US Open. Der Golfer der LIV-Konkurrenztour triumphiert zum zweiten Mal an einem Major-Turnier.

Den letzten Putt, mit dem er sich den Turniersieg sichert, locht DeChambeau aus 119 Zentimeter ein. Er beendet ein Golf-Grand-Slam-Turnier, welches in Erinnerung bleiben wird. Der Amerikaner verspielt zuerst auf der Schlussrunde einen Vorsprung von drei Schlägen. Dann triumphiert er nach einem Rückstand von zwei Schlägen doch noch. Vor den letzten drei Bahnen liegt der Nordire Rory McIlroy (35) um einen Schlag vorne. McIlroy setzt aber auf dem 16. Grün einen kurzen Putt aus 76 Zentimeter daneben und auf dem 18. Grün patzt er aus 114 Zentimetern Distanz zum Loch.

«Am Ende war mein Triumph wegen Rorys Patzern sicher glücklich», sagt DeChambeau. «Aber Golf ist ein Spiel, bei dem Glück und Pech eine grosse Rolle spielen. Du brauchst während vier Tagen ausserordentlich viel Glück, um ein Turnier gewinnen zu können.»

«Bislang bester Golfschlag in meinem Leben»

Auch Bryson DeChambeau verpatzt im Finish einen Putt aus kurzer Distanz. Aber vor allem gelingt ihm auf der letzten Spielbahn ein Schlag aus dem Sandbunker aus 50 Metern Distanz bis auf 119 cm an die Fahne heran. «Ich glaube: Das war der bislang beste Golfschlag in meinem Leben», so DeChambeau hinterher. DeChambeau, als extremer Weitschläger bekannt, holt seinen zweiten Major-Titel primär dank Finesse. Natürlich helfen ihm die weiten Abschläge. Aber auf der Schlussrunde trifft DeChambeau nur bei 5 von 14 Abschlägen das Fairway, welches ein ideales Weiterspielen ermöglicht.

DeChambeau, der Publikumsliebling, geniesst am Ende den Sieg. Vor vier Jahren hat er die US Open ein erstes Mal gewonnen. Damals applaudierten ihm während der Covid-Pandemie lediglich eine Handvoll Klubmitglieder. Diesmal begleitet eine riesige Zuschauermasse den Amerikaner auf der Schlussrunde.

McIlroy erneut Zweiter

Zur tragischen Figur bei DeChambeaus Erfolg wird einmal mehr der Nordire Rory McIlroy. Vor den letzten fünf Spielbahnen führt er mit zwei Schlägen Vorsprung. Während des gesamten Turniers hat er sich auf den Grüns keine Blösse gegeben. Aber auf den letzten drei Grüns patzt er zuerst aus 76, und später aus 114 Zentimeter. McIlroy gewann als Jungstar von 2011 bis 2014 vier Major-Turniere. Seither wartet er jetzt schon ein Jahrzehnt lang auf den nächsten Grand-Slam-Titel. Dabei trumpft er an den grössten Turnieren regelmässig gross auf. Es gelingt ihm Spitzenplatz um Spitzenplatz. An den US Open 2024 beendet er zum vierten Mal seit seinem 4. Major-Titel (und zum zweiten Mal in diesem Jahr) ein Major-Turnier auf dem 2. Platz.

«Rory McIlroy wird noch mehrere Major-Turniere gewinnen, daran zweifle ich keine Sekunde», so DeChambeau. «Das Feuer, das ihn antreibt, wird nach diesem US Open noch grösser.» McIlroy gibt keinen Kommentar mehr ab. Er verlässt die Anlage, als DeChambeaus Sieg feststand, umgehend durch die Hintertür.

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