Seit seiner Rückenoperation im September ranken sich um Tiger Woods (40) wilde Gerüchte. Sein Körper sei inzwischen zu fragil und den Belastungen eines Wettkampfs nicht mehr gewachsen. Ob er je zurückkehrt? Fraglich. «Ich arbeite zwar hart, um wieder fit zu werden, aber ich bin noch nicht bereit», sagt der 14-fache Major-Sieger. Auch bei den heute beginnenden US Open, die er drei Mal gewonnen hat, fehlt der Amerikaner.
Dass er trotz seiner Abwesenheit im Gespräch bleibt, hat durchaus Kalkül. Sponsoren spülen jährlich 50 Millionen Dollar in seine Kassen. Doch diese wollen Gegenleistungen sehen – in Form von Aufmerksamkeit. «MusclePharm», ein Hersteller von Sportnahrungsmitteln, kaufte sich für 2,5 Millionen Dollar aus einem Vertrag. Deswegen hat Woods alles Interesse, dass er im Gespräch bleibt. Doch es ist nicht der einzige Grund, wie böse Zungen behaupten.
Golfer seien Selbstdarsteller, Exhibitionisten und Egoisten, sagt einer, der es wissen muss: Paul Azinger (56), selber Profi und 1993 Sieger der PGA Championships. Doch die Lebenszeichen ermüden. «Er kann sein früheres Spiel nicht mehr toppen. Er kann niemanden mehr beeindrucken», sagt Azinger. Jeder Schlag werde kritisch beäugt. «Dann wird es ungemütlich und das Spiel ist kein Spass mehr. All das nimmt ihm den Willen, weiter zu spielen.»
Doch ans Aufgeben denkt einer wie Woods nicht. «Er ist zu stur, um es nicht zu versuchen», vermutet David Feherty, Moderator und Ex-Spieler. Er habe ihn in phänomenaler körperlicher Verfassung erlebt, definiert wie eh und je. Aber das Problem sei eben nicht muskulär, sondern ein Nerv im Rücken. Aber ob er die richtige Motivation findet?», stellt Feherty die Fragen in den Raum. Er selber glaubt, dass der Tiger nie mehr beissen wird. (S.H.)