GC gibt seinen Frauen Power
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Zubi und Vogel stehen dahinter:GC gibt seinen Frauen Power

Zubi, Vogel und Spross stehen dahinter
GC gibt seinen Frauen Power

Das Mauerblümchendasein hat ein Ende. GC führt bei seinen Fussballerinnen das Halb-Profitum ein. Fernziel: Champions League! Der Vater der Idee? Erich Vogel (81). Die graue Eminenz im Klub zählt auf die Hilfe der GC-Legenden Zubi, Cabanas & Co.
Publiziert: 01.06.2020 um 16:32 Uhr
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Aktualisiert: 01.06.2020 um 18:51 Uhr
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Revolution für die Fussballerinnen bei GC!
Foto: TOTO MARTI
Max Kern (Text) und Toto Marti (Fotos)

Bis zum Corona-bedingten Abbruch der Meisterschaft 2019/20 sind die GC-Fussballerinnen reine Amateure. Mittelstürmerin Caroline Müller (31), die als Teenager eine Saison als Profi bei UD Levante in Spanien vom Fussballspielen leben konnte, steht wegen ihres Hobbys unter der Woche im Arbeiterquartier Zürich-Schwamendingen um 05.00 Uhr auf. «Um sechs Uhr bin ich bei der Arbeit. Dafür habe ich um drei Uhr nachmittags schon wieder frei. Ich bin froh, ist mein Arbeitgeber Globus so kulant.»

Doppelte Anzahl Trainings für Frauen

Vier Trainings bietet GC seinen Frauen bisher an. Jetzt sollen es gleicht acht (!) pro Woche sein. «Ein Quantensprung», sagt Caroline Müller, «vor allem die Jungen werden profitieren.»

Die weiblichen Amateure sollen bei GC Halb-Profis werden. Am Morgen widmen sie sich dem Studium oder Beruf, am Nachmittag dem Fussball. Sie sollen in naher Zukunft Fix-Löhne und Erfolgsprämien kassieren. Das Budget für die erste Saison: 500 000 Franken. Später soll’s 1 Million sein. Bisher gab’s für die Spielerinnen nur Brotsamen: 50 Franken pro Punkt.

Hinter der Aufbruchstimmung steht GC-Ikone Erich Vogel. Der ehemalige Spieler, Trainer, Sportchef und Vize-Präsident hat ein zwölfseitiges Konzept ausgearbeitet.

Unter «Sportliches Ziel» steht da in Kapitel 3: «Bestes Frauen-Fussball-Team der Schweiz, Meister, Cupsieger, Qualifikation für die Champions League.»

Bernard Schuiteman, der neue holländische Sportchef der Männer, sagt: «Es ist einfach grossartig, dass die GC-Sektion der Frauen versucht, professionelle Strukturen aufzubauen. Ich wünsche ihnen eine super Saison.»

Mit Ricardo Cabanas, dem Vater des gleichnamigen ehemaligen Nati-Stars, und Adrian Iglesias stehen den Frauen ab sofort zwei vollamtliche Profi-Trainer zur Verfügung.
Ex-GC- und Nati-Goalie Pascal Zuberbüher, bei der Fifa weltweit verantwortlich für die Torhüter-Trainer-Ausbildung und Trainer des Frauenteams Fifa United, wird bei den GC-Frauen zwischendurch die Goalie-Trainings leiten. Ricci Cabanas (42), 51-facher Internationaler, der soeben sein Lehrdiplom für Höhere Maturitätsschulen erlangt, soll ebenfalls eingebunden werden.

Wie wird das finanziert?

Finanziert wird das Halbprofi-Modell unter anderem durch die beiden Sponsoren-Clubs Blue Label und White Label, beide gegründet durch Vogels Weggefährten Heinz Spross (72), den ehemaligen Geldgeber der männlichen GC-Fussballer. Neuestes Mitglied im White Label: Uli Forte, im Frühling entlassener Coach des Rekordmeisters, der mittlerweile in der Challenge League kickt.

Bemerkenswert an der neuen Vision: Die GC-Frauen sollen nicht nur erfolgreich, sondern gleichzeitig auch weiblich spielen! «Die Inszenierung als Popstars überlassen wir den Männern», steht im neuen Strategie-Papier. Oder: «Theatralisches Fallenlassen, um einen Freistoss herauszuschinden, wird geächtet. Vorgetäuschte Verletzungen, um den Schiedsrichter zu beeinflussen, gehören nicht zu unserem Repertoire. Ständiges Reklamieren bei Schiedsrichter-Entscheiden wird nicht geduldet.»

Präsidentin wird eine alte Bekannte: Evelyne Wirz, von 1991 bis 1999 unter Trainern wie Ottmar Hitzfeld oder Christian Gross Physio-Therapeutin bei GC. Die angehende Geschäftsführerin eines Therapie- und Reha-Centers in ­Uster ZH, die früher unter anderem beim SV Seebach, dem FC Bad Ragaz («mit Abfahrts-Olympiasiegerin Maite Nadig») oder Fiammamonza in Italien gespielt hat, sagt: «Erich Vogel und Heinz Spross kenne ich schon lange: Die beiden sind Garanten dafür, dass die ganze Sache Hand und Fuss hat. Ich wollte dem Frauen-Fussball schon lange etwas zurückgeben.»

Zubi ist fasziniert von Frauenfussball

Pascal Zuberbühler, an der WM 2006 in Deutschland einziger Torwart ohne Gegentor aus dem Spiel heraus, sagt: «Bei der Frauen-WM in Frankreich war ich fasziniert vom gesamten Ambiente. Vor und nach den Spielen fand jeweils unter den Zuschauern beider Lager eine Riesen-Party statt. Es ist super, dass die GC-Frauen jetzt Gas geben. Ich werde sicher das eine oder andere Goalie-Training leiten.»

Schlussfrage: Was bedeutet das Engagement von Erich Vogel bei den GC-Frauen? Legt er sein Amt bei den Männern als ewiger Strippenzieher jetzt ab?

Vogel: «Meine Unterstützung brauchts bei den Männern nicht. Mit dem Holländer Bernard Schuiteman arbeitet als Sportchef jetzt eine absolute Top-Persönlichkeit. Das einzige Problem: GC muss aufpassen, dass Schuiteman nicht bald bei einem Grossklub landet.»

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