Zoff zwischen Brigger und Blatter
Auch diese Fussballer verkrachten sich

Der Krach zwischen Ex-Fifa-Boss Sepp Blatter und seinem Walliser Freund Jean-Paul Brigger ist kein Einzelfall. Fragen Sie Pep und Ibra, CC und Gress. Oder Jara und Ponte.
Publiziert: 19.07.2017 um 08:58 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 01:15 Uhr
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Raimando Ponte (l.) musste seinen Freund Kurt Jara (r.) 1994 beim FC Zürich entlassen.
Foto: Keystone
Max Kern

«Alle Schätze dieser Erde wiegen einen guten Freund nicht auf», sagte schon der französische Philosoph Voltaire (1694-1778).

Eine echte Männerfreundschaft besteht anfangs zwischen dem österreichischen Internationalen Kurt Jara (66) und dem Schweizer Nati-Star Raimondo Ponte (63).

Als Ponte von seinem Abstecher zu Nottingham Forest und Bastia 1982 zu Meister GC zurückkehrt, ist Jara im Mittelfeld der Hopper bereits der Platzhirsch.

Ponte und der lebenslustige Kurtl werden Busenfreunde.

Ponte wird Götti von Jaras Sohn Martin. Jara mimt den Paten für Pontes Sohn Angelo.

Die beiden sind auch noch dicke Kumpels, als Jara 1986 vom Assistenztrainer zum Cheftrainer (als Nachfolger von Timo Konietzka) aufsteigt – und damit Pontes Vorgesetzter wird.

1991 sind die Vorzeichen anders. Beim FC Zürich arbeiten Ponte (als Manager) und Kumpel Jara (als Trainer.) zusammen. BLICK warnt: Das kann auf Dauer nicht gutgehen, irgendwann muss Ponte Jara entlassen.

Im April 1994 ist’s soweit. Ponte muss Jara auf die Strasse stellen. Der grosse Bruch! Jara kündigt im Gegenzug die Freundschaft. Die beiden reden jahrelang kein Wort mehr miteinander.

In einem SonntagsBlick-Interview im Oktober 2005 äussert sich Ponte dazu.

Trennungsschmerz gab’s, als Sie Ihren besten Freund Kurt Jara als Trainer entlassen mussten.
Jara: «Ich habe diese Entscheidung zwar nicht alleine gefällt, aber sie mitverantwortet. Ja, das tat weh.»

Kurt Jara ist der Götti Ihres Sohnes Angelo. Sie sind Götti von Jaras Sohn Martin. Besteht noch Kontakt?
«Nein, leider nicht. Aber dies ist aus der Optik von Kurt eigentlich verständlich.»

Würden Sie eine dicke Männerfreundschaft noch mal aufs Spiel setzen?
«Nein. Zwei Freunde sollten niemals im gleichen Betrieb arbeiten. Schon gar nicht in leitenden Funktionen als Manager und Trainer.»

Und, reden die beiden auch 23 Jahre danach nicht mehr miteinander? «Doch, doch», sagt Ponte am Dienstag zu BLICK, «wir haben uns versöhnt. Schon vor einigen Jahren. Wir hören uns oft am Telefon. Kurt lebt ja meistens in Spanien. Doch wenn er in die Schweiz kommt, dann sehen wir uns.»

Beim FCZ geht vor fünf Jahren eine andere Männerfreundschaft in die Brüche. Die Beförderung von Assistenztrainer Urs Fischer zum Cheftrainer nennt FC-Zürich-Boss Ancillo Canepa im Mai 2010 «den einfachsten Personalentscheid meines Lebens.» Keine zwei Jahre später wird Fischer gefeuert. Der Rechtsstreit der beiden geht vor Gericht. Fischer ein Jahr danach: «Canepa habe ich nichts mehr zu sagen.»

Im Wallis geht unter Alleinherrscher Christian Constantin öfter mal eine Männerfreundschaft jäh zu Ende. Auch zwischen CC und dem Elsässer Gilbert Gress wird nach 10 Monaten aus Freundschaft Hass. Im März 2005 entlässt CC Gress. Nach einem Zwangsurlaub bietet CC dem Gefeuerten den Job des Assistenten an. Er wirft ihm 944 Anrufe auf dem Klub-Handy vor. Constantin: «Keine 200 gingen an Klub-Vertreter. Und wie soll ich mit einem Trainer zufrieden sein, der nicht arbeitet?» Der ehemalige Nati-Coach soll, so CC, das Training zweimal bereits nach zehn Minuten verlassen haben. Einmal, um seinen Mercedes in der Garage abzuholen, das andere Mal, um nach Paris zu reisen. «Das macht mich perplex», so CC, «das kann ich nicht akzeptieren.»

Auch zwischen Zlatan Ibrahimovic und seinem Star-Trainer Pep Guardiola herrscht 2009 in Barcelona nicht lange Friede, Freude, Eierkuchen. Der schwedische Stürmerstar verlässt Barcelona nach nur gerade zehn Monaten im Streit. In seiner Autobiografie schreibt Zlatan: «Guardiola hat keine Eier. Er scheisst sich vor Mourinho die Hosen voll.»

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