Es ist ein simples Word-Dokument, das die Lage beim FC Basel eskalieren lässt. Fast feierlich künden die Spieler darin an, sich dem Arbeitgeber gegenüber solidarisch zu zeigen. Im Papier schreiben die Spieler, jeder verzichte «ab 1. April bis zum Zeitpunkt der Wiederaufnahme des offiziellen Mannschaftstrainings oder maximal für die Monate April, Mai, Juni auf fünf Prozent seines monatlichen Bruttogrundgehaltes», also auf 1,25 Prozent des Jahreslohns.
Dieses mickrige Verzichtsangebot führt zu einer weiteren Eskalation. Die erste passiert vor elf Tagen, Mittwochnacht um 22.09 Uhr. Die FCB-Führung fühlt sich unter Druck gesetzt, weil sich Journalisten melden, mit aus Klubsicht unvollständigen Informationen zu den laufenden Gesprächen zwischen der Geschäftsleitung und der 1. Mannschaft. Der Verein will daraufhin alles offenlegen und teilt in einer Medienmitteilung mit, dass die Spieler den Klub-Vorschlag abgelehnt hätten. Dieser besagte: Verzicht auf 70 Prozent des Lohns in Krisenmonaten, was 17,5 Prozent des Jahreslohns ausmacht. Eine reichlich fragwürdige Vorgehensweise, die Mannschaft so an den Pranger zu stellen.
Und so zündet der FCB-Mannschaftsrat Eskalationsstufe 2, bietet als Gegenvorschlag einen Vierzehntel (!) des Klub-Angebots. Das Ergebnis ist klar: Das Tischtuch zwischen der Führung und den Spielern ist zerschnitten. Und auch sonst wurde menschlich rund um den Klub viel Geschirr zerschlagen.
Doch wie wurde aus dem stolzen Serienmeister der FC Hollywood? SonntagsBlick beleuchtet das im grossen Inside-Report.
2016 – Der Anfang
Alles beginnt im Sommer 2016. Die FCB-Bosse Bernhard Heusler und Georg Heitz beschliessen, sich zurückzuziehen und einen Käufer zu suchen. Acht Mal in Folge sind sie Meister geworden, der Klub-Umsatz liegt am Ende ihrer Amtszeit bei stolzen 132 Millionen Franken. Sie schicken dabei Klub- Legende Marco Streller los, der mit verschiedenen Kaufinteressenten redet. Auch Burgener wird im Januar 2017 angefragt, ob er Interesse habe. Der Filmunternehmer bejaht, präsentiert sich dann weiteren Gremien. Wie SonntagsBlick-Recherchen ergaben, ist er nicht Strellers erste Wahl.
2017 – Der Startschuss
Es ist der 17. Februar, als SonntagsBlick die Kaufabsichten von Bernhard Burgener enthüllt. Schon damals ist auch klar, dass Marco Streller Sportchef wird – und Alex Frei sowie Massimo Ceccaroni als Verwaltungsräte vorgesehen sind. Die Idee dazu kam nicht von Burgener, aber sie gefällt ihm.
Bereits im April wird Trainer Urs Fischer – er wird im Sommer das Double gewinnen – entlassen, im Sinne eines Neuanfangs. Die neue Führung trifft sich schnell mit Raphael Wicky, Thorsten Fink und Patrick Rahmen. Man entscheidet sich für Wicky, für ein neues Gesicht zum Neuanfang unter dem Konzept «Für immer Rotblau».
An der Mitgliederversammlung im Juli 2017 sagt Burgener dann: «Nichts wird mehr so sein, wie es war.» Der FCB hat sich als Schweizer Meister direkt für die Champions League qualifiziert, wegen der Uefa-Neuerungen wird das kaum mehr der Fall sein.
Burgener, aufgewachsen im Sozialbau nahe des Joggeli, ist als erfolgreicher Unternehmer seit mehr als 35 Jahren in der Film- und Fussballvermarktung tätig. Er führt komplett anders als der joviale Bernhard Heusler. Er ist längst nicht so kommunikativ wie dieser und vom Charakter her zurückhaltend.
Strellers fatale Aussage
Wicky verliert das erste Spiel 0:2 bei YB – und Captain Matias Delgado tritt aus fadenscheinigen Gründen zurück, es bringt das ganze fragile Gebilde ein erstes Mal zum Wackeln. Und Streller lässt sich zu einer verhängnisvollen Aussage hinreissen. «Wir haben 17 Punkte Vorsprung vor den Young Boys. Da ist Raum, um etwas zu probieren. Wenn es schiefgeht, haben wir immer noch einen Vorsprung.» Mehr junge Spieler, mehr Basler und alles zu tieferen Kosten, das ist der Plan. Streller sagte nach dem ersten Meistertitel von YB zu BLICK: «Das war die dümmste Aussage meiner Sportchef-Karriere.»
Parallel zur Meisterschaft, in der vieles schiefgeht, spielt der Klub die beste Champions League aller Zeiten. 5 Siege – unter anderem gegen Manchester City, Manchester United, Benfica Lissabon und ZSKA Moskau – sorgen dafür, dass man finanziell zwei sorgenfreie Jahre vor sich hat. Man verkauft Manuel Akanji für 25 Millionen Franken zu Dortmund und später Mohamed Elyounoussi für 20 Millionen Franken zu Southampton.
2018 – Spieler-Aufstand
Das Jahr startet fürchterlich für Burgener. Sein Anwalt und Freund Martin Wagner (57) wird erschossen. Ein Nachbar dringt in sein Haus ein und streckt ihn nieder, die drei Kinder müssen im oberen Stock alles mitanhören. «Der traurigste Tag in meinem Leben», sagt Burgener. 27 Jahre gingen sie als enge Freunde durchs Leben, fünf Monate vorher war bereits Wagners Frau an Krebs gestorben.
Der Tod Wagners habe auch Bedeutung für den FCB, so erzählen es Insider. Denn dieser habe viele von Burgeners Ideen kanalisiert, in Verträge gegossen. Und ihm Struktur gegeben. Diese fehle ihm heute zum Teil.
Bis im Sommer bleibt es danach ruhiger, obwohl YB locker Meister wird. Zum Eklat kommts erst nach dem ersten Spieltag, als der FCB Raphael Wicky nach nur zwei verlorenen Pflichtspielen und ein paar verpatzten Tests entlässt. «Das Vertrauen war nicht mehr da», sagte Streller. Offenbar missfiel dem Klub unter anderem die Zusammensetzung des Trainer-Staffs mit Massimo Lombardo und Thomas Häberli. Zu lieb, zu harmonisch, zu nett, sagt man hinter vorgehaltener Hand. Marco Walker, der auch mal die böse Rolle übernahm, musste auf Wunsch von Wicky gehen.
Nach einigen Wochen fotografiert BLICK Marcel Koller, wie er Burgeners Firma in Pratteln BL verlässt. Auch Streller ist bei dem Gespräch dabei. Später wird man sagen, er hätte Ex-Leipzig-Trainer Ralph Hasenhüttl bevorzugt, der allerdings zu teuer war. Es ist grosses Kino – wie das, was ab dann beim FC Hollywood abgeht. Erst wirft CEO Jean-Paul Brigger hin. Der Walliser mit Fifa-Vergangenheit wird in Basel nie akzeptiert – und er findet seine Rolle auch im Klub nicht.
Koller versuchts mit Disziplin. Er duldet Handynutzung am Mittagstisch nicht, lässt den Bus an Afimico Pululu vorbeifahren, als dieser zu spät kommt. Doch bald kommt es zu den ersten Scharmützeln. Die beiden Bundesliga-Rückkehrer Valentin Stocker und Fabian Frei gelten als Wortführer in der Mannschaft.
Im September schlägt YB Basel mit 7:1, was die Nerven blank liegen lässt. Und später, im Dezember, eskaliert das Ganze.
Die Spieler motzen bei Streller über den Trainer. Danach traben sie zu elft im Büro von Bernhard Burgener an. Es ist eine offene Meuterei gegen Koller.
Das Verhältnis zwischen dem Trainer und der Mannschaft ist kaputt, Kollers Autorität untergraben. Burgener rechtfertigt sich: «Ich trage die Verantwortung für die Mitarbeitenden beim FCB. Wenn jemand mit mir reden will, dann kann er das auch. Es ist einer meiner Grundsätze, Menschen zuzuhören.» Die «Basler Zeitung» nimmt Burgener ins Visier, nennt ihn den «latent abwesenden Präsidenten». «Ich bin ein Präsident, der nicht im Rampenlicht sein muss», sagt dieser.
Koller und Streller dürfen zusammen ins neue Jahr starten. Aber bereits damals machen erste Gerüchte die Runde, dass der Sportchef wenig allein entscheiden könne. Zu viele Investitionen müssten von Burgener und dem Verwaltungsrat abgesegnet werden, heisst es. Und auch Transfers oder Vertragsverlängerungen erfordern die Zustimmung des Besitzers. Budget-Verantwortlichkeit bekommt Streller wie später Ruedi Zbinden nie.
2019 – Strellers Fiasko
Das neue Jahr beginnt mit neuem Zoff mit den Fans. Der FC Basel steigt in den indischen Klub Chennai City ein. Die Fans, denen bereits die offensive E-Sports-Strategie ein Dorn im Auge ist, gehen auf die Barrikaden. Sportlich verläuft alles zufriedenstellend, man holt den Cupsieg – und wird trotzdem dann von alten Machtkämpfen eingeholt.
Für Sportchef Marco Streller ist klar: Trainer Marcel Koller muss ersetzt werden. Zu veraltet seien seine Trainingsmethoden, zu autoritär sein Führungsstil. Wie man aus Deutschland hört, sind damals Achim Beierlorzer, Thorsten Fink und Markus Anfang auch ein Thema. Doch man entscheidet sich aus Kostengründen für den Basler Patrick Rahmen. Doch dann kommt es zu den drei bemerkenswertesten Tagen der Vergangenheit.
Dienstag, 11. Juni: Streller ist sich mit dem Basler Patrick Rahmen, der mit Aarau die Barrage erreicht und dann an Xamax scheitert, einig. Streller und CEO Roland Heri reden mit dem FC Aarau – doch dieser fordert eine halbe Million Franken Ablöse.
Mittwoch, 12. Juni, Büro Bernhard Burgener. Die FCB-Bosse treffen sich mit Koller und dessen Berater Dino Lamberti. Bei Mineralwasser und Kaffee geht es hart zu und her. Die Entscheidung aller Bosse – sie ist sogar niedergeschrieben – wird Koller mitgeteilt. Dessen Berater Lamberti führt aus, dass seit Monaten gegen Koller gearbeitet würde. Am Ende der Sitzung wird die Freistellung ausgesprochen. Koller fährt mit seinem Berater in den St. Jakob-Park, um sein Büro und den Spind zu räumen.
Streller fühlt sich verraten
Donnerstag, 13. Juni. Alles anders! Burgener und die Mehrheit der Technischen Kommission entscheiden in letzter Sekunde, doch lieber Marcel Koller nach dem Cupsieg und nur einer Niederlage in 23 Spielen zu behalten. Streller fühlt seine Werte verraten, schmeisst entnervt hin, weil der gemeinsame Entscheid plötzlich gekippt ist. Die «Schweiz am Wochenende» schreibt, dass Rahmen zu jenem Zeitpunkt von Ex-FCB-Sportchef Georg Heitz beraten werde – was einen Einfluss gehabt habe. Burgener bestreitet das: «Von Bernhard Heusler und Georg Heitz durfte ich diesen tollen Klub übernehmen. Sie werden nie von mir ein
schlechtes Wort über sie hören.»
Zusammenfassend agiert Burgener in jenen Tagen so, wie es ihm seine Kritiker vorwerfen: sprunghaft, mit öfters ändernder Meinung. Er selbst aber ist davon überzeugt, dass er und die Mehrheit der Technischen Kommission damals den richtigen Entscheid getroffen hatten. So darf Koller in die neue Saison gehen, Chefscout Ruedi Zbinden übernimmt als Sportchef. Der Trainer versucht es wieder mit Autorität, macht Fabian Frei (vorher Vize) demonstrativ nicht zum Captain, als Marek Suchy geht. Zbinden und Koller kommen immer besser miteinander klar.
Im Herbst ändert sich die Gemengelage, als mit dem jungen David Degen (37) ein neuer Mitbesitzer Anteile von Burgener kauft, zehn Prozent besitzt er. Der Ex-Spieler und Jungunternehmer sieht Trainer Koller wie Sportchef Zbinden kritisch. Es wird vereinbart, dass er sich im Verwaltungsrat der FCB-Holding um die geschäftliche und sportliche Strategie kümmert.
Degen darf seine Meinung einbringen, aber auf operativer Ebene entscheidet er weder über das Tagesgeschäft noch über den Bereich Sport.
2020 – Lohn-Eklat
Das Jahr beginnt mit einer Überraschung, dass sich Sportchef Ruedi Zbinden im Winter für eine Verlängerung mit Trainer Marcel Koller starkmacht, auch öffentlich. Nicht alle anderen Bosse sehen das so, weil man junger und moderner werden will. Weil es das Ziel ist, eine Art Fussballförderung wie bei Ajax Amsterdam oder Red Bull Salzburg aufzubauen.
Sportlich läuft es solide, man ist bis zur Corona-Pause mehr oder weniger an YB dran, man ist im Cup mit dabei. Und in der Europa League steht man sogar mit einem Fuss im Viertelfinal nach einem sensationellen 3:0 in Frankfurt im Hinspiel.
Burgener sieht sich zu diesem Zeitpunkt auf gutem Weg bei seinem Plan: Zweimal Zweiter geworden zu sein, die beste Champions-League-Saison aller Zeiten erlebt zu haben und nun vor dem nächsten europäischen Coup – das empfindet er als gut. Seine Sicht: Gleichzeitig habe er die Kosten massiv reduziert, man redet noch von 80 Millionen Franken pro Jahr.
Doch dann kommt Corona. Und es bricht knallhart alles wieder unter der Oberfläche hervor, was da vorher geschlummert hat.
Es ist der 2. April, als Bernhard Burgener und Roland Heri Gespräche mit den Spielern anberaumen. Sie bitten die Spieler, wegen der monumentalen Krise auf 70 Prozent der April-, Mai- und Juni-Gehälter zu verzichten, was 17,5 Prozent des Jahreslohns ausmacht. Das Gegenangebot der Spieler liegt bei fünf Prozent für die betreffenden Monate – und 1,25 Prozent aufs ganze Jahr.
Unverhohlenes Misstrauen
Die Mannschaft drückt in ihrem Communiqué dann unverhohlen ihre Skepsis gegen Burgener und CEO Roland Heri aus: «Alle Spieler der 1. Mannschaft sind auch in den nächsten Monaten, in welchen keine Spiele stattfinden, bereit, auf Teile ihres Lohnes zu verzichten, vorausgesetzt, sie wissen, wo das Geld hinfliesst und für was es verwendet wird.» Als Anführer des Mannschaftsrats gelten dabei Valentin Stocker (31) und Fabian Frei (31), die nach langen Jahren im Klub viele Freunde und Ansprechpartner im Dunstkreis des Vereins haben.
Und so entsteht eine Kultur der gegenseitigen Abneigung, die nur schwer zu greifen, geschweige denn zu lösen, ist. Und zu einer ganzen Reihe von Personaldiskussionen führt.
Angefangen bei der Trainerfrage. Es spricht vieles dafür, dass die Tage von Marcel Koller (59) als FCB-Trainer gezählt sind. Sein Vertrag läuft Ende Saison aus und verlängert sich nur mit dem Meistertitel. Koller hat in Basel schwierige Jahre hinter sich, mit der Meuterei der Mannschaft gegen ihn und dem Machtkampf mit Ex-Sportchef Marco Streller. Dafür ist seine Bilanz mit einem Cupsieg und dem fast schon sicheren Erreichen des Europa-League-Viertelfinals aller Ehren wert. Aber die 1,5 Millionen Franken, die Koller jährlich verdient, sind für einen neuen Trainer und den Basler Sparkurs schlicht nicht mehr realistisch.
Frei oder doch Zeidler?
Doch wer wird sein Nachfolger? Vieles spricht für U18-Trainer Alex Frei, der schon Angebote von Hannover 96 und Holstein Kiel ablehnte. Auch St. Gallens Trainer Peter Zeidler steht hoch im Kurs.
Weiter gehts bei der Sportchef-Frage. Ruedi Zbinden (60) wird mittelfristig einem jüngeren Mann weichen müssen. Es läuft dann auf eine internationale Lösung hinaus, mit Vergangenheit bei Ajax, den Red-Bull-Klubs oder Hoffenheim.
Und über allem steht die grosse Frage, ob Burgener den Verein verkauft. Stand heute gibt es keine Anzeichen dafür, dass er die Mehrheit abgibt. Wahrscheinlicher ist, dass er weitere Anteile verkauft. Klar ist allerdings: Entschliesst Klubbesitzer Bernhard Burgener sich zum Verkauf, ist
Mitbesitzer David Degen der erste Ansprechpartner.
So oder so: Beim FC Basel wird es in den nächsten Wochen scheppern. Hauptfigur Burgener sagte einst: «In einem guten Film stehen die Hauptdarsteller oft zehn Minuten vor dem Schluss in einer schwierigen Situation. Und dann gibts ein Happy End.»
In diesen menschlichen Konstellationen rund um den grossen FC Basel ist das im Moment nicht vorstellbar.
Die Fronten zwischen FCB-Führung und den Spielern sind verhärtet. Einige sind seit Monaten sauer auf die Bosse und lassen diese das nun spüren. Es geht um zwischenmenschliche Probleme und Eitelkeiten.
Dabei schwelte der Konflikt Monate unter der Oberfläche. Es begann mit der Meuterei der Spieler gegen Marcel Koller, ging weiter mit dem quasi erzwungenen Rücktritt von Marco Streller und explodierte nun nach dem Vorschlag der Führung, dass die Spieler auf 17,5 Prozent ihres Jahresgehalts verzichten sollen – worauf diese 1,25 Prozent anboten.
Dazu muss man wissen, wie speziell das Pflaster Basel ist. Die Spieler haben seit Jahren eine unüblich grosse Macht. Aktuell verzeihen einige Spieler zum Beispiel nicht, dass man Koller behielt und ihren Freund Streller im Regen stehen liess. In Basel darf man nie vergessen: So sehr sich einzelne Fussball-Exponenten, die eine gemeinsame erfolgreiche Vergangenheit haben, übereinander aufregen, so sehr tun sie sich in Krisenzeiten zusammen.
Eine Frage bleibt: Wo sind Trainer Koller und Sportchef Ruedi Zbinden führungstechnisch? Es wirkt zumindest in der Öffentlichkeit so, dass sie nicht eingreifen. Bei Koller, der den Klub wohl eh bald verlassen muss, ist es nachvollziehbar. Zbinden, der auf der Kippe steht, hat zumindest keine Pluspunkte gesammelt.
Das Kind ist in den Brunnen gefallen. Und eigentlich ist im Konstrukt nur einer da, der es vor dem Ertrinken retten kann. Mitbesitzer David Degen versteht die wirtschaftlichen Bedürfnisse und als Ex-Spieler auch jene von Stocker und Co. Er sollte nun zwischen den Parteien vermitteln.
Und was ist mit den Verkaufsgerüchten um Burgener? Am Ende ist es einfach: Wenn er als Besitzer nicht verkaufen will, dann muss er es nicht tun. Bisher gibt es kaum Anzeichen, dass er möchte.
Wer übernähme? Die Gerüchte, wonach David Degen ein Vorkaufsrecht besitzen soll, sind vermutlich nicht allzu weit von der Wahrheit entfernt.
Die Fronten zwischen FCB-Führung und den Spielern sind verhärtet. Einige sind seit Monaten sauer auf die Bosse und lassen diese das nun spüren. Es geht um zwischenmenschliche Probleme und Eitelkeiten.
Dabei schwelte der Konflikt Monate unter der Oberfläche. Es begann mit der Meuterei der Spieler gegen Marcel Koller, ging weiter mit dem quasi erzwungenen Rücktritt von Marco Streller und explodierte nun nach dem Vorschlag der Führung, dass die Spieler auf 17,5 Prozent ihres Jahresgehalts verzichten sollen – worauf diese 1,25 Prozent anboten.
Dazu muss man wissen, wie speziell das Pflaster Basel ist. Die Spieler haben seit Jahren eine unüblich grosse Macht. Aktuell verzeihen einige Spieler zum Beispiel nicht, dass man Koller behielt und ihren Freund Streller im Regen stehen liess. In Basel darf man nie vergessen: So sehr sich einzelne Fussball-Exponenten, die eine gemeinsame erfolgreiche Vergangenheit haben, übereinander aufregen, so sehr tun sie sich in Krisenzeiten zusammen.
Eine Frage bleibt: Wo sind Trainer Koller und Sportchef Ruedi Zbinden führungstechnisch? Es wirkt zumindest in der Öffentlichkeit so, dass sie nicht eingreifen. Bei Koller, der den Klub wohl eh bald verlassen muss, ist es nachvollziehbar. Zbinden, der auf der Kippe steht, hat zumindest keine Pluspunkte gesammelt.
Das Kind ist in den Brunnen gefallen. Und eigentlich ist im Konstrukt nur einer da, der es vor dem Ertrinken retten kann. Mitbesitzer David Degen versteht die wirtschaftlichen Bedürfnisse und als Ex-Spieler auch jene von Stocker und Co. Er sollte nun zwischen den Parteien vermitteln.
Und was ist mit den Verkaufsgerüchten um Burgener? Am Ende ist es einfach: Wenn er als Besitzer nicht verkaufen will, dann muss er es nicht tun. Bisher gibt es kaum Anzeichen, dass er möchte.
Wer übernähme? Die Gerüchte, wonach David Degen ein Vorkaufsrecht besitzen soll, sind vermutlich nicht allzu weit von der Wahrheit entfernt.