Ralf Rangnick (57) sagt es vor knapp einer Woche nochmals klar und deutlich: Er will Ende Saison seine Doppelfunktion bei RB Leipzig aufgeben. Nicht mehr gleichzeitig Sportchef und Trainer des Tabellenführers der 2. Bundesliga sein: «Sollten wir tatsächlich aufsteigen, ist es wichtig, dass mit mir dann noch jemand da ist, der das schon erlebt hat und weiss, auf was wir achten müssen», sagt Rangnick auf Sky. «Deswegen sind wir auch der Überzeugung, dass es wichtig wäre, jetzt den richtigen Trainer zu finden, sodass ich mich dann wieder mehr um die mittel- und langfristige Ausrichtung kümmern kann.»
Einer, der weiss, wie man aufsteigt und sich dann in der Bundesliga behauptet, das ist Marcel Koller (55). 2006 kam er mit Bochum hoch, spielte daraufhin drei Saisons lang in der 1. Bundesliga. Und nun berichtet die «Leipziger Volkszeitung», dass Koller einer der Wunschkandidaten sei.
Klar ist: Koller, dessen Vertrag beim ÖFB nach der EM ausläuft, lässt sich alle Optionen offen. Er spricht mit seinem jetzigen Arbeitgeber über eine Vertragsverlängerung. Und prüft gleichzeitig seine weiteren Möglichkeiten, sprach unter anderem auch mit Borussia Mönchengladbach.
Wird Koller nun zum Dosenkavalier? Neben dem Zürcher sind auch Markus Weinzierl (FC Augsburg) und Sandro Schwarz (FSV Mainz II) ein Thema, auch Uli Forte (Ex-YB) war bei Red Bull immer wieder ein Thema. «Wir brauchen am Ende nur einen, nämlich den Richtigen», sagt Rangnick. «Wie lange es noch dauern wird, kann ich im Moment nicht sagen, ist auch nicht so wichtig.»
BLICK fragt beim Big Boss nach: Ist Leipzig scharf auf Koller, Herr Mateschitz? Der Red-Bull-Chef antwortet per SMS mit einem Smiley: «... gar nicht!»
Klar ist: Ein Abwerben von Marcel Koller wäre für den höchsten Red-Bull-Chef ein politisch heisses Unterfangen. Dietrich Mateschitz, der Milliardär, ist Österreicher – und würde seinem Land den grossen Heilsbringer abjagen ... Mateschitz stellt klar: «Es gab und gibt keine Gespräche.» Aber wird es noch welche geben?
Leipzig ist eine der spannendsten Adressen für jeden Fussballtrainer. Der Klub liegt als Tabellenführer (44 Punkte) vor Freiburg (38), Nürnberg (36) und St. Pauli (33). Die Mission 1. Bundesliga läuft.
Doch ein Aufstieg ist nur die nächste Etappe. Denn RB Leipzig in der 1. Bundesliga, das ist nur der Startschuss auf ein neues Ziel: den Meister-Titel in der Bundesliga.