Von Bergen, klar. Immer auf Zack. Immer direkt. Auch zu missliebigen Journalisten. Hoarau, klar. Eine Frohnatur. Superstar. Beim PSG Ibrahimovic-gestählt. Eine Diva. Allerdings im positiven Sinne. Aber Sulejmani? Kaum jemand hätte gedacht, dass sich der Serbe derart einbringen würde. Und mittlerweile einer der Leithammel bei YB ist.
Sportchef Fredy Bickel sagt denn auch, er sei ungemein positiv überrascht, wie viel Verantwortung Miralem übernehme. Wie er den Jungen helfe. Wie er mit gutem Beispiel vorangehe. Ein echter Leader sei.
Drei Typen. Drei Leader. Doch in der Vorrunde liefen sie kaum je gemeinsam auf. Kein Wunder also liefs YB nicht wirklich. Hoarau fehlte praktisch das ganze Halbjahr, von Bergen seit Ende September und Sulejmani im November. Nun sind alle wieder fit, auch Sulejmani, der im Trainingslager einen Schlag ans Knie gekriegt hatte. «Ich bin einfach glücklich, dass wir nun komplett sind», sagt der ehemalige 26-Millionen-Mann.
Seine eigene Rolle spielt er herunter: «Ich bin ein Teamplayer und mache alles, damit die Mannschaft gewinnt. Klar, ich habe viele Erfolge gefeiert und Titel gewonnen. Da ist es doch logisch, dass ich auch den einen oder anderen Ratschlag gebe.»
Seine Identität mit den Bernern scheint nach nur sechs Monaten bereits riesig. «Ich bin zwar erst ein halbes Jahr hier. Aber das kommt mir echt viel länger vor.» Weshalb? «Weil ich mich wie in einer Familie fühle. Klar ist Fussball primär ein Job. Aber der Spirit ist enorm wichtig. Und der war hier immer vorhanden. Trotz fehlender Resultate.»
Oft muss er sich anhören, er sei nur hier, um seine ins Stocken geratene Karriere wieder in Schwung zu bringen – und dann tschüss! Ab in eine grosse Liga. «Das stimmt. Das höre ich oft. Aber ich weiss nicht, warum. Ich bin zu hundert Prozent in Bern. Was später ist? Keine Ahnung.»
Denn er hat Grosses vor. Mit YB. «Im Moment gilt es Platz zwei zu holen. Aber ich bin überzeugt: Wir haben das beste Team der Liga.» Das beste? Wohl nach Basel? Sulejmani: «Nein, vor Basel. Ich stehe dazu. Und das wird man bald sehen.» Grosse Vorhaben. Grosse Worte. Und am Samstag gegen GC erste grosse Taten 2016?