BLICK: Fredy Bickel, glauben Sie an Wunder?
Fredy Bickel (51): Nein. Wenn wir jetzt noch weiterkommen wollen, so bräuchte es mehr als ein Wunder. Das würde das Wunder von Bern bei weitem toppen.
Also glauben Sie nicht mehr ans Weiterkommen?
Es ist schön, an etwas zu glauben. Aber Hoffnungen müssen irgendwie berechtigt sein. Jetzt sind sie es nicht mehr.
Das war doch nach dem 0:2 in Lemberg gegen Schachtar Donezk genauso?
Nein, das war anders. Wir hatten schon unmittelbar nach dem Hinspiel in der Kabine dieses Gefühl, dass die etwas verpasst haben. Schachtar hätte uns mit 0:5 nach Hause schicken können. Die Ukrainer hätten den Sack zumachen müssen. Doch sie taten es nicht. Deshalb lebte unsere Hoffnung.
Gladbach hingegen hat den Sack mit diesen drei Auswärtstoren zugemacht.
Die haben uns die Chance genommen, an ein Weiterkommen zu glauben.
Besonders bitter macht diese Niederlage das irreguläre 1:2. Wie erklären Sie sich das? Ein Blackout des Assistenten?So etwas auf diesem Niveau – das gibts doch gar nicht! Ich glaube nicht, dass ich jemals solch einen Offside-Fehlentscheid erlebt habe. Jeder im Stadion hat es gesehen. Nur der Assi nicht. Und Ref Rizzoli stand gleich daneben und machte … nichts.
War der Auftritt von YB für Sie sonst einigermassen okay?
In der ersten Halbzeit hätten wir ein wenig mutiger sein sollen. Und ein Lichtblick ist für mich, dass Zakaria und Schick wieder mittun konnten.
Immerhin: Sie können nun mit der Planung loslegen. Mit der Planung der Europa League.
Sagen wir es so: Die Planung läuft in Richtung Europa League.
Es braucht sicher einen rechten Aussenverteidiger.
Grundsätzlich schon. Aber zuerst muss die Frage endgültig beantwortet sein, wie lange Sven Joss genau ausfällt.
Ein Ersatz für Alex Gerndt?
Da kennen wir die Ausfalldauer. Die ist lang. Dennoch werden wir eher keinen Stürmer verpflichten.
Und einen Flügel?
Eine eher realistische Variante ist es, sich zu überlegen, einen Spieler zu holen, der sowohl am Flügel wie auch ganz vorne eingesetzt werden kann.