Die Hauptprobe gegen Winterthur gewinnt der Meister 4:2. Bei Gegentor Nummer eins kommt Von Ballmoos (25) bei einem Corner aus dem Kasten, verliert das Duell gegen den köpfelnden Arnold. Beim zweiten Treffer des FCW eilt er aus dem Strafraum, säbelt aber am Ball vorbei.
Gegen den FCZ lässt er beim 0:1 Kolollis Querschuss abprallen, Tosin erbt. «Von Ballmoos muss den Ball blockieren. Das ist klar, in dieser Situation darf ihm der Ball nicht so wegspringen», sagt Ex-Nati-Goalie Pascal Zuberbühler bei Teleclub. Beim zweiten Zürcher Tor erwischt ihn Kololli mit einem Flatter-Freistoss aus 28 Metern. Zubi: «Er macht den Schritt auf die linke Seite, das war sein Fehler. Den Freistoss kann er sicher parieren, ganz klar.»
Und mit dem dritten Bock lässt er fast noch den FCZ-Ausgleich in letzter Minute zu, als er einen Sohm-Schuss aus dreissig Metern nach vorne abprallen lässt und Seiler nicht profitieren kann.
Von Ballmoos gesteht sich Fehler ein
Viele Goalies würden sich da irgendwo im Stadion ein Loch graben und darin verschwinden. Ganz anders der Emmentaler. Der steht seinen Mann, gibt Interviews mit einer Selbstverständlichkeit und Lockerheit, die auf eine immense mentale Stärke deuten lässt. «Solche Tage gibts. Dafür habe ich zehn Jungs, die noch alles richten. Diesmal stehe ich sicher in der Schuld. Da bin ich dankbar. Ich bin dann ein anderes Mal da, wenn ein anderer Spieler einen Fehler macht.»
Da ist nichts von Verkrampfung. Von Ausreden-Suchen. Jeder, der mal in einem Fussballtor stand, weiss, wie schwierig der Ball von Kololli, der seine Bahn während der Flugphase ändert, zu berechnen ist. Zu Zubis Zeiten wurde noch nicht mit solchen Hightech-Produkten geballert… Von Ballmoos aber nimmt die beiden Tore diskussionslos auf seine Kappe. «Ja, ja. Easy», bestätigt er. Und weiter: «Als Goalie siehst du dann halt immer blöd aus. Es war nicht mein Tag, klar. Aber Fehler gehören zum Sport. Abhaken. Das Leben geht weiter. Am Dienstag in Thun kommt die nächste Chance, es besser zu machen. Ich mache mir da keinen grossen Kopf.»
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Das macht er sich auch nicht in Bezug auf einen Transfer in eine grosse Liga. So soll Ligue-1-Klub Montpellier Interesse am Keeper haben. Wenn man die Zeitungen lese, sei er schon so gut wie in Frankreich, sagt Von Ballmoos lachend. Er selber wisse nichts vom Interesse von Montpellier.
Der Fokus muss ohnehin voll auf dem Match in Thun vom Dienstag liegen. Denn noch so ein Spiel kann sich Von Ballmoos trotz einer bis vor Corona exzellenten Saison nicht leisten, ohne dass Rufe nach Marco Wölfli laut werden. In den Fan-Foren gibt es die schon.