Viele rümpften schon die Nase, als YB den Vertrag mit dem in Kanada geborenen Verteidiger im Februar um ein Jahr bis 2016 verlängerte. Der zweifache Schweizer Meister wurde als Bickel-Jünger aus Fredys Gnaden angeschaut, dem der Sportchef ein Altersbrot gab. Der 32-jährige Rochat kam einzig dann zum Zug, wenn andere ausfielen.
Nun ist alles anders. Gegen Sion und St. Gallen hat Rochat von Beginn weg gespielt, obwohl ein fitter Milan Vilotic zur Verfügung gestanden wäre. Und Trainer Adi Hütter ist voll des Lobes über den Waadtländer: «Alain hängt sich im Training voll rein. Und er ist den Jungen ein echtes Vorbild. Sein Wert ist auch in der Kabine gross. Kommt dazu, dass er einen starken ersten Pass hat.»
Womit Hütter recht hat. Da ist Rochat besser als die drei anderen Innenverteidiger Vilotic, Grégory Wüthrich und Steve von Bergen. Statt auf Abschied stehen die Zeichen zwischen YB und Rochat nun plötzlich auf Verlängerung. Hütter: «Das ist zumindest mein Wunsch, ja.»
Vilotic auf Bank verbannt – Gämperle auf die Tribüne
Und Milan Vilotic? Der Serbe macht gute Miene zum bösen Spiel. Und schmollt auf der Ersatzbank. Hütter ziemlich direkt: «Von einem Spieler seines Kalibers erwarte ich mehr. Viel mehr.» Wenn da nicht Zoff im Anzug ist! Immerhin kostete Vilotic YB 3,5 Millionen Franken, als man ihn vor nicht ganz zwei Jahren von GC in die Bundeshauptstadt lockte.
«Lämpe» gabs auch gegen St. Gallen, als sich Assistenztrainer Harry Gämperle dermassen über die Gelb-Rote Karte gegen Sékou Sanogo aufregte, dass er von Schiedsrichter Sascha Amhof auf die Tribüne geschickt wurde.
Nun hat der «Dirty Harry» die Quittung gekriegt: Ein Spiel Sperre wegen Ref-Beleidigung. Ist aber bei YB kein Problem, weil Hütter mit Christian Peintinger ja über einen zweiten Assistenten verfügt.