Yakin über Barnettas Rückkehr
«Reicht es ihm nicht, kann er in die U21 kommen»

«Unkompliziert, bescheiden, bodenständig» Hakan Yakin spricht mit BLICK über seinen ehemaligen Nati-Kumpel Tranquillo Barnetta und freut sich auf die gemeinsame Zeit in St. Gallen.
Publiziert: 02.10.2016 um 00:56 Uhr
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Aktualisiert: 07.10.2018 um 09:50 Uhr
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«Unkompliziert, bescheiden, bodenständig»: Hakan Yakin (l.) über Barnetta, mit dem er von 2004 bis 2011 in der Nati spielte (hier 2008).
Foto: KEYSTONE
Michael Wegmann

BLICK: Hakan Yakin, im Winter kehrt Ihr langjähriger Nati-Kumpel Tranquillo Barnetta zum FC St. Gallen zurück. Die ganze Ostschweiz ist voller Vorfreude, Sie auch?
Hakan Yakin (39):
Klar, freue ich mich auf Quillo. Wir haben uns immer super verstanden. Seine Verpflichtung ist sehr spektakulär. Mit seiner Ausstrahlung ist er eine grosse Bereicherung für den FC St. Gallen, aber auch für den ganzen Schweizer Fussball.

Barnetta ist 31, wird er die hohen Erwartungen erfüllen können?
Wenn er körperlich in einer Top-Verfassung ist, sicher. Quillo ist polyvalent einsetzbar und immer für eine Überraschung gut. Zudem ist er auch abseits des Platzes ein Vorbild für die Jungen. Unkompliziert, bescheiden und bodenständig. Ich finde es übrigens sehr lobenswert, dass er zu seinem Wort steht und zu St. Gallen zurückkehrt. Wie ich gehört habe, hat er in den vergangenen Jahren Angebote von anderen wichtigen Schweizer Klubs ausgeschlagen.

Und falls Barnetta nach seinem Amerika-Abenteuer nicht mehr in einer Top-Verfassung sein sollte?
Dann kann er sicher zu uns in den Trainer-Staff der U21 kommen.

Da läuft es noch nicht rund. Sie liegen mit Ihrem Team mit 11 Punkten aus acht Spielen nur auf Platz 9. Warum?
Wir beim FC St. Gallen haben den Anspruch, dass die Jungen ausgebildet werden. Wir können nicht nur auf Resultat spielen. Fakt ist auch, dass die Erwachsenen-Teams in der 1. Liga cleverer agieren. Sie überlassen den Jungen oft den Ball und konzen­trieren sich auf stehende Bälle oder Konterfussball. Das ist legitim. Wir Trainer müssen lernen, damit klar­zukommen. Die Jungen auch, wenn sich ihre grossen Träume erfüllen sollten.

Träumen sie von Karrieren, wie sie Sie oder Barnetta hingelegt haben?
Sie träumen grösser. Von Transfers zu den ganz grossen Vereinen. Ich bin gelegentlich schockiert, wenn ich merke, dass niemand der Jungs mehr zu Klubs wie Hamburg, Freiburg oder Lyon wechseln will. Aus eigener Erfahrung weiss ich, dass es nicht so einfach ist, zum Beispiel beim VfB Stuttgart zu spielen. Es wird so rasch aber keinen weiteren Messi, Ronaldo oder Neymar geben. Auch nicht bei St. Gallen.

Wie wirken Sie diesen Träumereien entgegen?
Gar nicht. Jeder hat das Recht, seinen Traum zu verfolgen. Solange die jungen Spieler bereit sind, alles Notwendige dafür zu tun, tun auch wir im Staff alles, damit sie es so weit wie möglich bringen.

Und wovon träumen Sie?
Ich habe aufgehört zu träumen. Die Trainerausbildung in der Schweiz ist wirklich sehr intensiv.

Nicht von der Champions League?
Ich träume vorerst vom 17. November. Dann habe ich die Prüfungen fürs A-Diplom!

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