Bale verabschiedet sich glanzlos

Rashford lässt England träumen

Nicolas HorniSportredaktor

Das Spiel

Ob die walisische Nationalmannschaft mitbekommen hat, dass sie im heutigen «Battle of Britain» alles reinwerfen muss, um die Chance für das Achtelfinale zu wahren? Fragwürdig! Die Elf von Trainer Robert Page verteidigt zwar lange solide, gegen vorne kommt aber gar nichts. Keinen einzigen Torschuss aufs englische Tor notieren die Statistiker in Halbzeit eins. Währenddessen drückt England auf die Führung, Rashford vergibt früh die beste Chance.

Fünf Minuten nach Wiederanpfiff ist es dann auch der ManUtd-Star, der England mittels Freistoss in Führung schiesst. Nur wenige Sekunden später doppelt Foden nach.

Von den Walisern kommt derweil immer noch wenig bis gar nichts. Ein, zwei Torschüsse nach dem Doppelpack und dann ist auch schon wieder fertig. Einziger Lichtblick bei den Walisern? Die Fans. Diese singen sich im Emirat lange die Seele aus dem Leib, versuchen ihre Jungs doch noch zur Achtelfinal-Quali zu peitschen. Nützen tuts nichts, Wales scheidet nach einer weiteren schwachen Partie in dieser Gruppenphase aus dem Turnier aus.

Die Achtelfinal-Tickets

England und die USA haben sich für den Achtelfinal qualifiziert. Für Wales und den Iran ist das Turnier vorbei.

Die Tore

50. Minute, Marcus Rashford, 1:0: Foden wird nach einem starken Lauf vor dem gegnerischen Strafraum gefoult. Marcus Rashford setzt sich die Kugel und haut sie wunderschön in die rechte obere Ecke. Der bis anhin starke Wales-Goalie Ward sieht dabei unglücklich aus. Er spekuliert und lässt sich so in der Torhüter-Ecke erwischen.

52. Minute, Phil Foden, 2:0: Nur gerade 20 Sekunden brauchen die Three Lions, um vom Wiederanpfiff nach Rashfords Tor wieder einzunetzen. Der 1:0-Torschütze erobert nach Wiederanpfiff den Ball, Harry Kane spielt ihn schön in die Mitte, wo Foden anrennt und aus spitzem Winkel einschiebt.

68. Minute, Marcus Rashford, 3:0: Rashford dribbelt sich durch den Strafraum und lässt dabei Roberts wie ein Schuljunge aussehen. Der ManUtd-Star zieht ab und hat Glück, dass Ward den Ball durch die Hosenträger flutschen lässt.

Der Beste

Marcus Rashford. Der 25-Jährige läuft viel, erarbeitet mehrere Chancen. In der zweiten Halbzeit haut er einen Freistoss zur 1:0-Führung unter die Latte. Beim zweiten Treffer erobert er den Ball und das dritte Tor macht er dann wieder selbst. Stark!

Der Schlechteste

Gareth Bale. Zwar dementiert er vor dem Bruderduell noch, dass er kurz vor dem Karriereende stehe, spielen tut er aber in etwa so. Der einstige Superstar kann einmal mehr nicht an die früheren Top-Leistungen anknüpfen. Gerade mal sechs Ballkontakte gehen in der ersten Halbzeit auf sein Konto. Nach der Pause bleibt der 33-Jährige in der Kabine und verabschiedet sich so mit einer (weiteren) äusserst schwachen Leistung aus dem Turnier.

Das gab zu reden I

Neco Williams wird von einem Schuss hart am Kopf getroffen. Nach Behandlung gehts weiter, später muss der Verteidiger von Nottingham Forest trotzdem raus. Der Wechsel der Waliser ist aber nicht futsch. Neu gilt nämlich: Muss ein Spieler wegen einer Gehirnerschütterung oder Verdacht auf eine solche das Spielfeld verlassen, wird der Mannschaft einen sechsten Wechsel geschenkt.

Das gab zu reden II

Der walisische Sportminister Stuart Andrew zeigt sich auf der Tribüne des Ahmad bin Ali Stadion mit der heiss diskutierten «One Love»-Captainbinde. Zudem trägt der 51-jährige Politiker eine Regenbogen-Krawatte.

So gehts weiter

Die USA müssen am Samstag (16 Uhr) gegen Holland ran. England trifft am Sonntag (20 Uhr) im Achtelfinal auf Senegal.