Portugal brutal!

Portugal schiesst die Nati gnadenlos aus dem Turnier

Christian Finkbeiner, Andreas Böni, Toto Marti und Cédric Heeb

Das Spiel

Aus der Traum vom ersten WM-Viertelfinal seit 1954. Starke Portugiesen lassen den zeitweise massiv überforderten Schweizern nicht den Hauch einer Chance und gewinnen den Achtelfinal problemlos mit 6:1.

Dabei hat das Spiel gut begonnen. Die Schweizer treten mutig auf, kommen in den ersten Minuten dem Tor näher, als die Portugiesen. So sattelfest wirken die Iberer hinten nicht. Umso treffsicherer sind sie vorne. Ramos – Cristiano Ronaldo steht erstmals bei einem WM-Spiel nicht in der Startelf – stellt dies unter Beweis. Das 0:1 aus dem Nichts.

0:27

Der Anfang vom Ende:Mit diesem Traumtor bringt Ramos Portugal in Führung

Shaqiri setzt zur Reaktion an, sein Freistoss zischt nur Zentimeter am Pfosten vorbei (30.). Die Marschrichtung stimmt, so kann es weitergehen. Wäre da nicht Pepe, der nur drei Minuten später erhöht. Und nur dank Sommer geht Yakins Team mit einem Zwei-Tore-Rückstand in die Pause.

Nach dem Seitenwechsel überschlagen sich die Ereignisse. Erst treffen die Europameister von 2016 innert Kürze doppelt, dann schiesst Akanji den Ehrentreffer für die Schweiz. Oder kommts gar zur Aufholjagd? Nein, denn dafür sind die Portugiesen einfach zu stark. Die Nati muss den fünften Gegentreffer einstecken. Ramos – wer sonst – schnürt den Hattrick.

Nach 73 Minuten darf auch Ronaldo ran. Er trifft (83.), das Tor zählt aber nicht – Abseits. Nun gut, sorgt halt Leao für das halbe Dutzend. 1:6 – es ist die höchste Niederlage der Schweiz an einer WM.

Die Tore

17. Minute, Gonçalo Ramos, 0:1: Was für ein Strahl. An der Ecke des Fünfmeterraumes kommt der Benfica-Stürmer an den Ball und zimmert ihn an Sommer vorbei in den nahen Winkel. Schär kann Ramos nicht mehr an der Schussabgabe stören.

33. Minute, Pepe, 0:2: Die Portugiesen kommen zu einem Eckball, Altmeister Pepe schleicht sich nach vorne. Dort kann er Edimilson Fernandes abwimmeln und steigt im Strafraum am höchsten. Akanji versucht, ihn zu stören – vergebens.

51. Minute, Gonçalo Ramos, 0:3: Von der rechten Strafraumgrenze spielt Dalot den Ball flach in die Mitte, Vargas fälscht ihn ganz leicht ab. Wieder reagiert Gomes am schnellsten und spitzelt den Ball an Sommers Oberschenkel und ins Tor. Der eingewechselte Cömert kann nichts mehr ausrichten.

55. Minute, Raphael Guerreiro, 0:4: In der Mitte kommt Doppeltorschütze Ramos an den Ball und triebt diesen voran. Er bedient den links von ihm sprintenden Guerreiro, der die Kugel im Netzhimmel versorgt.

58. Minute, Manuel Akanji, 1:4: Dieser Ramos hat bei fast jedem Tor seinen Fuss, beziehungsweise seinen Kopf, im Spiel – sogar bei jenem der Schweizer. Der Portugiese verlängert eine Shaqiri-Ecke, die schliesslich bei Akanji landet. Der City-Verteidiger befördert den Ball mit dem Aussenrist über die Linie.

67. Minute, Gonçalo Ramos, 1:5: Was für ein Spiel von Portugals Nummer 26. Silva verstolpert im Mittelfeld zwar den Ball, dieser flippert jedoch vor die Füsse von Felix. Der Atletico-Stürmer passt in die Schnittstelle zu Ramos, der an Sommer vorbeilupft.

92. Minute, Rafael Leao, 1:6: Das halbe Dutzend ist voll, Leao ist dafür verantwortlich. Von links zieht der Milan-Flügelflitzer in den Strafraum. Ein kurzer Schlenker, ein kurzer Blick und dann der Schlenzer. Sommer schaut dem Ball nur nach.

Der Beste

Gonçalo Ramos. Kommt für Ronaldo ins Team und trifft gleich dreimal eiskalt.

Der Schlechteste

Fabian Schär. Beim 0:1 zu weit weg und auch sonst erwischt er einen rabenschwarzen Abend. Muss zur Pause gelb-rot-gefährdet raus.

Das gab zu reden

Silvan Widmer als einziger Rechtsverteidiger fehlt krank – Edimilson Fernandes muss einspringen. Trainer Murat Yakin hatte Kevin Mbabu zu Hause gelassen. Er stellt in der ersten Halbzeit auf Dreierkette um, es geht fürchterlich schief. Der Trainer verzockt sich.

2:37

Blick-Reporter Benjamin Fisch:«Dieses Jahr sollte es nicht so sein»

So gehts weiter

Für die Nati-Stars heisst es nun Koffer packen, für Portugal geht es am Samstag um 16 Uhr weiter. Im Viertelfinal wartet Marokko, das Spanien im Penaltyschiessen überraschend aus dem Turnier warf.

Gruppe A

		Mannschaft	SP	TD	PT
	1	Luxemburg	0	0	0
	1	Nordirland	0	0	0
	1	Slowakei	0	0	0
	1	Winner Ger/Ita	0	0	0

Gruppe B

		Mannschaft	SP	TD	PT
	1	Kosovo	0	0	0
	1	Slowenien	0	0	0
	1	Schweden	0	0	0
	1	Schweiz	0	0	0

Gruppe C

		Mannschaft	SP	TD	PT
	1	Belarus	0	0	0
	1	Griechenland	0	0	0
	1	Loser Por/Den	0	0	0
	1	Schottland	0	0	0

Gruppe D

		Mannschaft	SP	TD	PT
	1	Aserbaidschan	0	0	0
	1	Island	0	0	0
	1	Ukraine	0	0	0
	1	Winer Fra/Cro	0	0	0

Gruppe E

		Mannschaft	SP	TD	PT
	1	Bulgarien	0	0	0
	1	Georgien	0	0	0
	1	Türkei	0	0	0
	1	Winner Esp/Ned	0	0	0

Gruppe F

		Mannschaft	SP	TD	PT
	1	Armenien	0	0	0
	1	Ungarn	0	0	0
	1	Irland	0	0	0
	1	Winner Por/Den	0	0	0

Gruppe G

		Mannschaft	SP	TD	PT
	1	Finnland	0	0	0
	1	Litauen	0	0	0
	1	Loser Esp/Ned	0	0	0
	1	Malta	0	0	0
	1	Polen	0	0	0

Gruppe H

		Mannschaft	SP	TD	PT
	1	Österreich	0	0	0
	1	Bosnien und Herzegowina	0	0	0
	1	Zypern	0	0	0
	1	Rumänien	0	0	0
	1	San Marino	0	0	0

Gruppe I

		Mannschaft	SP	TD	PT
	1	Estland	0	0	0
	1	Israel	0	0	0
	1	Loser Ger/Ita	0	0	0
	1	Moldawien	0	0	0
	1	Norwegen	0	0	0

Gruppe J

		Mannschaft	SP	TD	PT
	1	Belgien	0	0	0
	1	Kasachstan	0	0	0
	1	Liechtenstein	0	0	0
	1	Nordmazedonien	0	0	0
	1	Wales	0	0	0

Gruppe K

		Mannschaft	SP	TD	PT
	1	Albanien	0	0	0
	1	Andorra	0	0	0
	1	England	0	0	0
	1	Lettland	0	0	0
	1	Serbien	0	0	0

Gruppe L

		Mannschaft	SP	TD	PT
	1	Tschechien	0	0	0
	1	Färöer	0	0	0
	1	Gibraltar	0	0	0
	1	Loser Fra/Cro	0	0	0
	1	Montenegro	0	0	0