Das Spiel
Nach Anpfiff der zweiten Halbzeit bringt Portugal-Trainer Santos seinen erneut auf die Bank verbannten Superstar Cristiano Ronaldo (37) ins Spiel (da stehts schon 1:0 für Marokko). Der Favorit sucht in der Folge den direkteren Weg zum Tor. Doch die Marokkaner verteidigen leidenschaftlich eine Flanke nach der anderen weg, sichtlich beflügelt von den lautstarken Fans im Stadion. Und lassen den Gegner und seine Fans – wozu auch Ronaldos Freundin Georgina Rodriguez gehört – verzweifeln. Schliesslich qualifiziert sich Marokko für die Runde der letzten vier, Portugal fährt nach Hause.
«Er hat falsch entschieden»
Für Georgina Rodriguez, die das Spiel von der Loge aus verfolgt, ist der Schuldige schnell gefunden: Portugal-Trainer Fernando Santos. Auf Instagram schreibt sie gleich nach dem Spiel: «Heute hat dein Freund und Trainer falsch entschieden. Der Freund, für den du so viele Worte der Bewunderung und des Respekts übrig hast.»
Die Ronaldo-Freundin ist der Meinung, dass Portugal nach der Einwechslung ihres Lebensgefährten deutlich stärker geworden sei. «Er hat gesehen, dass sich alles verändert hat, als du ins Spiel gekommen bist, aber da war es schon zu spät!»
Tatsächlich drückte Portugal nach der Einwechslung des fünffachen Ballon d'Or-Gewinner aufs Gaspedal – das hatte der Nati-Bezwinger allerdings schon vor der Pause getan. Bruno Fernandes scheiterte beim Spielstand von 0:1 in der 43. Minute beispielsweise mit einem Lattenschuss, Felix zielte knapp nebens Tor von Marokko.
«Haben heute gelernt»
Die Ronaldo-Freundin holt in ihrem Post aus: «Man sollte den besten Spieler der Welt und damit die mächtigste Waffe, die man hat, nicht unterschätzen.»
In der Nachspielzeit taucht die Waffe Ronaldo dann alleine vor Bono auf, doch wie seine Teamkollegen zuvor scheitert auch er am Torhüter. «Heute haben wir nicht verloren, sondern gelernt. Wir bewundern dich», schliesst Rodriguez ihren Post ab.
Marokko ist der ganze Trubel wohl egal. Es qualifiziert sich als erstes afrikanisches Land für einen Halbfinal einer WM. Cristiano Ronaldo verlässt seine letzte WM unterdessen unter Tränen. Und Portugal-Coach Santos sagt nach dem Spiel trocken: «Ich würde wieder auf die gleiche Elf setzen.»
Das Tor
42. Minute, Youssef En-Nesyri, 1:0: Eine vermeintlich ungefährliche Flanke landet im hohen Bogen im Strafraum. Portugal-Torhüter Costa springt hoch, sieht jedoch nicht den heranfliegenden En-Nesyri. Der Stürmer kommt vor allen anderen an den Ball und köpfelt diesen ins Tor.
Der Beste
Yassine Bounou. Der marokkanische Keeper wird wie gegen Spanien erneut zum Matchwinner. Zeigt keine Schwächen und verhindert in der 83. Minute mit einer mirakulösen Parade beim Schuss von Joao Felix den Ausgleich und macht damit die Sensation perfekt.
Der Schlechteste
Gonçalo Ramos. Gegen die Schweiz mit einem Hattrick noch der Matchwinner, hat er gegen die engmaschige marokkanische Verteidigung keinen Stich. Seine einzige Chance vergibt er in der 58. Minute per Kopf. Kurz danach wird er ausgewechselt.
Portugals Rekord-Internationaler Cristiano Ronaldo (37) ist bei der WM in Katar unter Tränen ausgeschieden – er hat aber gleichzeitig sein insgesamt 196. Länderspiel bestritten und ist damit mit dem bisherigen Rekordhalter Bader al-Mutawa (37) aus Kuwait gleichgezogen. Ronaldo wurde im WM-Viertelfinal gegen Marokko in der 51. Minute eingewechselt.
Portugals Rekord-Internationaler Cristiano Ronaldo (37) ist bei der WM in Katar unter Tränen ausgeschieden – er hat aber gleichzeitig sein insgesamt 196. Länderspiel bestritten und ist damit mit dem bisherigen Rekordhalter Bader al-Mutawa (37) aus Kuwait gleichgezogen. Ronaldo wurde im WM-Viertelfinal gegen Marokko in der 51. Minute eingewechselt.
Das gab zu reden
Zum ersten Mal in der Geschichte der Weltmeisterschaft qualifiziert sich mit Marokko ein afrikanisches Land für den Halbfinal. Zuvor scheiterten mit Kamerun (1990), Senegal (2002) und Ghana (2010) gleich drei Vertreter des schwarzen Kontinents im Viertelfinal.
So gehts weiter
Während für Portugal die WM zu Ende ist, zieht Marokko in den Halbfinal (Mittwoch, 20.00 Uhr) ein. Den Gegner der Marokkaner ermitteln am Samstagabend England und Frankreich (20.00 Uhr).