Am 9. Oktober ist Volksfest in Belgrad: Serbien löst dank des ersten Länderspieltors des gebürtigen St. Gallers Aleksandar Prijovic mit dem 1:0 gegen Georgien das WM-Ticket! Doch hinter den Kulissen tobt ein Machtkampf.
Slavoljub Muslin, der Coach, der Serbien im Mai 2015 übernahm mit einem Vertrag bis Ende Quali, der sich bei erfolgreicher Bestreitung derselben automatisch verlängert, steht mit Verbandspräsident Slavisa Kokeza auf Kriegsfuss. Grund: Der Verband will den Coach dazu verpflichten, gewisse Spieler ins Kader zu nehmen. So zum Beispiel Lazio-Star und U20–Weltmeister Sergej Milinkovic-Savic oder Benfica-Goalie Mile Svilar. Muslin bleibt stur – und muss gehen
Interimscoach wird der bisherige Assistent, Ex-Werder- und Schalke-Spieler Mladen Krstajic. Es ist der achte (!) Trainer Serbiens seit 2010. Dieser macht zwei Testspiele gegen China (2:0) und Südkorea (1:1), mit Milinkovic-Savic, und darf den WM-Teilnehmer an der Gruppenauslosung in Moskau vertreten.
Doch wie geht es weiter? Darf Krstajic bleiben? Oder wird ein neuer Coach gesucht? Krstajic zu SonntagsBlick: «Das müssen die Leute in Serbien entscheiden.» Wird er an der Endrunde Trainer sein? «Kein Kommentar.» Gegenüber serbischen Medien sagt der gebürtige Bosnier: «Man hat mir bestätigt, das ich die Ziele auf der Asien-Tour erreicht habe. Alles andere ist Spekulation.»
Nach der Absage von Guangzhou-Coach Dragan Stojkovic ist aber klar: Serbien geht mit einem Mann an die WM, der zuvor noch noch nie eine Mannschaft geführt hat...