Wegen Penaltyszene und Shaqiris Schuhen
Serbien reicht Klage bei Fifa ein

Die Wut der Serben ist nach dem 1:2 gegen die Schweiz grenzenlos! Auf Ref Brych, auf die Fifa, auf Xhaka und Shaqiri – auf die ganze Welt …
Publiziert: 23.06.2018 um 14:22 Uhr
|
Aktualisiert: 12.09.2018 um 17:36 Uhr
Shaqiri schiesst die Nati in der 90. Minute zum Sieg!
0:55
Jubel mit Doppel-Adler:Shaqiri schiesst die Nati in der 90. Minute zum Sieg!
Alain Kunz, Miro Cucuz

Im Hauptfokus liegen Fifa und Schiri Felix Brych, der bei der Doppelumklammerung von Akanji und Lichtsteiner gegen Mitrovic keine penaltywürdige Verfehlung gesehen hat. Ein klarer Fehlentscheid!

Und es ist auch nicht einzusehen, weshalb der Video Assistant Referee (VAR) nicht eingeschritten ist. Laut serbischem «Telegraf» IST er eingeschritten, hat sich bei Brych gemeldet, doch der lehnte den Vorschlag ab, sich das selber nochmals anzuschauen.

Und so fallen die Reaktionen heftig aus («Der zwölfte Mann der Schweizer») und wären in Deutschland gar strafrechtlich belangbar. Ein Bild im «Telegraf» zeigt einen Tweet, in welchem Brych mit Hakenkreuz und Hitler-Schnauz zu sehen ist …

Auch Dusko Tosic ist wütend auf den Ref: «Warum hat ein Deutscher ein solches Spiel gepfiffen? Und was haben die Personen im Videoraum gemacht?» ManUtd-Star Nemanja Matic. «Der Schiedsrichter war eine Katastrophe!»

Die Serben sind sauer auf Schiri Brych.
Foto: AFP

Der Serbische Fussballverband hat direkt nach dem Spiel analog dem brasilianischen nach dem 1:1 gegen uns bei der Fifa Beschwerde eingereicht und will diesen heute bestätigen. Passieren wird, wie im Fall Brasilien: nichts. Einfach lächerlich!

Die Zeitung «Sportski zurnal» titelte gar: «Der brutale Diebstahl von Brych.» Der Deutsche Felix Brych sei eine Schande für die Schiedsrichterorganisation der FIFA. Er hat Serbien auf dem Weg in den Achtelfinal gestoppt. «Das war einer der schlimmsten Diebstähle bei den letzten Weltmeisterschaften. Eine Schande, wie sie schändlicher nicht sein kann.»

Auch im Fokus, allerdings ein bisschen weniger: Die Doppeladler-Jubler Xhaka und Shaqiri. «Blic» schreibt: «Sie haben die Goldene Regel gebrochen! Ein Versprechen, das mit Füssen getreten wurde.» Natürlich wurden die Schweizer dafür kritisiert, das für die Serben derart provozierende albanische Zeichen gemacht zu haben: «Blic» kramte ein Versprechen der Eidgenossen aus dem Jahr 2014 hervor, als unter anderen Valon Behrami gesagt hatte, inskünftig auf diese Geste zu verzichten. Der Rückfall sei unverzeihlich.

«Ich verstehe das einfach nicht!»
2:15
Das sagen Fans zum Doppel-Adler:«Ich verstehe das einfach nicht!»
Stein des Anstosses: Die Kosovo-Flagge auf Shaqs Schuh.
Foto: Toto Marti

Übrigens: Auch gegen die Kosovo-Flagge auf den Schuhen von Shaqiri hat der serbische Verband Beschwerde eingereicht: «Wir haben vor dem Spiel verlangt, dass er die Schuhe wechselt, sagt Generalsekretär Jovan Surbatovic. «Das wurde abgelehnt. Dabei ist das doch eine offensichtliche politische Provokation. Wir haben gegen die Schweiz gespielt, nicht gegen den Kosovo. Und auch der Jubel der Schweizer war schlicht skandalös. Gleichbehandlung gibt es nicht. Die Schweiz wird bevorteilt.»

1/17
Die Nati-Noten gegen Serbien | Yann Sommer – Note 5: Schöne Parade kurz vor dem Gegentor, bei dem er machtlos ist. Sonst sicher.
Foto: TOTO MARTI

Fehler gefunden? Jetzt melden